Einwanderer lassen Bevölkerung auf 80,5 Millionen steigen
Wiesbaden (dpa) - Rund 80,5 Millionen Menschen leben in Deutschland. Damit hat die Einwohnerzahl im Jahr 2012 um etwa 196 000 Menschen (plus 0,2 Prozent) zugenommen - ungefähr so viel wie eine Stadt der Größe zwischen Kassel und Mainz.
Grund war ausschließlich die hohe Zuwanderung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Denn in der Bundesrepublik sterben seit vielen Jahren deutlich mehr Menschen als geboren werden. Einen ähnlich hohen Bevölkerungszuwachs gab es zuletzt 1996. Im Jahr 2011 lag er nur bei ungefähr 92 000.
Die Bevölkerungszahlen entwickelten sich regional allerdings sehr unterschiedlich: Neun Bundesländer registrierten Zuwächse, im Osten setzte sich dagegen die Abwanderung fort. Am stärksten fiel der Zuwachs in Bayern aus (plus 76 000), gefolgt von Baden-Württemberg (57 000), Berlin (49 000) und Hessen (23 000). In Rheinland-Pfalz blieb die Einwohnerzahl nahezu gleich (plus 200). In den neuen Bundesländern und im Saarland dagegen setzte sich der Rückgang fort: Besonders stark war der Rückgang in Sachsen-Anhalt (minus 17 000), Thüringen (minus 11 000) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 7000).
Genaue Zahlen zu den Zuwanderern, Geburten und Sterbefällen haben die Bevölkerungsstatistiker noch nicht. Andere Erhebungen des Bundesamtes hatten jedoch für 2012 schon einen Einwohnergewinn (Zuwanderung abzüglich Abwanderung) von rund 369 000 Menschen errechnet. Die Lücke zwischen Sterbefällen und Geburten betrug danach etwa 196 000. Daraus ergibt sich ein Bevölkerungsplus von rund 173 000. Dass das ungefähr 23 000 Menschen weniger sind als jetzt vom Bundesamt vorgelegt, ist vor allem mit Abgrenzungen unterschiedlicher Statistiken zu erklären.
Die Ergebnisse der letzten Volkszählung (Zensus 2011) sind in der neuen Erhebung berücksichtigt. Diese hatte ergeben, dass etwa 1,6 Millionen Menschen weniger in Deutschland lebten als angenommen.