Fernsehpreis: „Der Turm“ und Brandt gut dabei
Berlin (dpa) - Der ARD-Zweiteiler „Der Turm“ nach einem Roman von Uwe Tellkamp darf gleich dreimal auf den Deutschen Fernsehpreis 2013 hoffen.
Das historische Stück über das Dresdner Bürgertum der 80er Jahre wurde in den Kategorien Bester Mehrteiler, Bester Schauspieler (Jan Josef Liefers) sowie Beste Schauspielerin (Claudia Michelsen und Nadja Uhl) nominiert, wie die Jury am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Fernsehpreis wird am 2. Oktober in Köln verliehen.
Jury-Vorsitzende Christiane Ruff sagte, dass im Bewertungszeitraum zwischen September 2012 und August 2013 die „visionäre Kraft“ der Mehrteiler, die „politische Substanz“ einiger Filme und viele „unfassbar gute Schauspieler“ überzeugt hätten. Nachholbedarf habe jedoch der Serienbereich, da müsse mehr probiert werden. Das gleiche gelte für die Comedy, auch Shows seien einige dabei gewesen, „die keine bleibenden Eindrucke“ hinterlassen hätten.
Schauspieler Matthias Brandt wurde gleich für vier Filme in der Kategorie Bester Schauspieler benannt. Dazu gehören neben zwei ARD-„Polizeiruf 110“-Auftritten das Dokudrama „Eine mörderische Entscheidung“ und das Drama „Verratene Freunde“ (beide ARD). In seiner Kategorie bekommt er es mit Liefers, Robert Atzorn („Der Fall Jakob von Metzler“, ZDF), Volker Bruch und Tom Schilling („Unsere Mütter, unsere Väter“, ZDF) sowie Lars Eidinger („Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen“, ARD) zu tun.
Auch in der Kategorie Beste Schauspielerin streiten fünf Kandidatinnen miteinander: Neben Nadja Uhl und Claudia Michelsen (für jeweils „Der Turm“, Uhl außerdem noch für den ARD-Film „Operation Zucker“) stehen Alice Dwyer für ihren Sat.1-Film „Im Alleingang — Elemente des Zweifels“, Julia Jäger für die Arte/SWR-Echtzeit-Serie „Zeit der Helden“ und Susanne Wolff für das Drama „Mobbing“ (ARD) im Wettbewerb.
Zu den Königsdisziplinen gehört auch der Fernsehfilm. Nominiert sind hier das Krimidrama „Der Fall Jakob von Metzler“ (ZDF), die Politsatire „Der Minister“ (Sat.1) und „Operation“ Zucker“. Um den Titel Bester Mehrteiler konkurrieren „Das Adlon. Eine Familiensaga“ (ZDF), „Unsere Mütter, unsere Väter“ und „Der Turm“. Als Beste Serie kommen „Christine. Perfekt war gestern!“ (RTL), „Hubert und Staller“ (ARD) und „Zeit der Helden“ (SWR/Arte) infrage.
Auch ProSieben-Spaßmacher Stefan Raab darf hoffen: Seine neue Talkrunde „Absolute Mehrheit“ ist in der Kategorie Beste Information im Wettbewerb und trifft dort auf das „auslandsjournal XXL: Brasilien“ (ZDF) und „Thadeusz und die Beobachter“ (RBB).
Ungewöhnliche Formate tummeln sich in der Kategorie Beste Unterhaltung Doku/Dokutainment: Das in der Öffentlichkeit umstrittene Experiment „Auf der Flucht - Das Experiment“ (ZDFneo), die Vox-Reihe „Shopping-Queen“ sowie die publikumswirksame RTL-II-Dokusoap „Berlin Tag & Nacht“.
Neben den zwölf Werkskategorien vergeben die Stifter den Ehrenpreis für das Lebenswerk (er steht noch nicht fest), Förderpreise und Auszeichnungen für Besondere Leistungen. Außerdem gibt es einen Publikumspreis für die Beste Nachrichtensendung, in der die Zuschauer die Möglichkeit haben, bis zum 2. Oktober (14 Uhr) auf www.deutscherfernsehpreis.de zwischen den „Tagesthemen“ (ARD), „RTL aktuell“, „Sat.1 Nachrichten“ und „heute-journal“ (ZDF) abzustimmen.
Die von Cindy aus Marzahn und Oliver Pocher moderierte Gala wird erst zwei Tage später, am 4. Oktober um 22.15 Uhr, auf Sat.1 gezeigt.