Das Gesetz ist mittlerweile schon lange außer Kraft gesetzt, da es den Handel und die Konsumenten zu sehr bevormundete, und schon in den ersten Tagen nach der Rücknahme kamen bis dato ungewohnte Rabattaktionen auf, an die sich die Verbraucher mittlerweile gewöhnt haben dürften. Natürlich war es grundsätzlich auch mit dem alten Gesetz möglich, aktiv und zielorientiert zu handeln und dem Verkäufer Brücken zu bauen, um die Ware billiger und günstiger abzutreten.

Dazu mussten Kriterien wie B-Qualität oder kleine Mängel erfüllt sein, während heute Rabatte und Sonderaktionen rein aus Marketinggründen genutzt werden. Immer noch verboten ist zwar das Preisdumping, also die Abgabe zu einem Preis unterhalb des Einkaufspreises, doch selbst hier finden Unternehmen immer wieder Schlupflöcher und offerieren Waren zu unschlagbaren Preisen. Was den direkten Konkurrenten ärgert und verstimmt, kommt naturgemäß bei den Endverbrauchern gut an, denn die Geiz ist geil-Mentalität ist nicht nur den gemeinhin als besonders sparsam verschrienen Schwaben eigen. Auch in anderen Regionen von Deutschland können Discounter oder Elektromärkte mit deutlichen Rabatten deutlichen Zulauf erfahren und neue Kunden auf ihr Gesamtangebot aufmerksam machen.

Noch einfacher wird die Schnäppchenjagd durch das Internet, Plattformen wie Mein Deal sammeln Sonderangebote und Aktionen und stellen sie auf ihren Seiten vor. Hier gilt es dann schnell genug zu sein, um die nicht immer unlimitiert erhältlichen Schnäppchen zum günstigen Preis erwerben zu können. Natürlich steckt hinter den Angeboten nicht reine Menschenfreude, sondern die Überlegung, dass es bei hochpreisigen Artikeln einfacher fällt, wenn ein vermeintlich unschlagbares Angebot gemacht wird, und auch bei anderen Konsumgütern kann eine Sonderaktion viel Aufmerksamkeit bedingen und so einen erhöhten Absatz zur Folge haben, mit der Aussicht auf weitere, lukrativere Geschäfte.