Hamburg zählt zu den zehn weltweit lebenswertesten Städten

London/Hamburg (dpa) - Hamburg zählt nach einer neuen Studie zu den zehn Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Wie das Londoner Institut Economist Intelligence Unit heute mitteilte, rückte die Hansestadt auf Platz 10 der 140 untersuchten Städte.

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Die australische Metropole Sydney fiel auf Platz 11. Hintergrund sei die gefühlte Bedrohung durch Terrorismus, hieß es. Sydney war Ende 2014 Tatort einer blutigen Geiselnahme in einem Café.

Eine schlechtere Bewertung zu Stabilität und innere Sicherheit hielt auch Berlin und Frankfurt außerhalb der Spitzengruppe. Frankfurt kam auf Platz 20, Berlin auf 23. Die beiden weiteren deutschen Städte in dem Ranking, München und Düsseldorf, erreichten Platz 25 und 32. Die weltweit lebenswerteste Stadt bleibt der Untersuchung zufolge die australische Stadt Melbourne, knapp vor der österreichischen Hauptstadt Wien und der westkanadischen Stadt Vancouver.

Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung waren die öffentliche Ordnung und Sicherheit, also Konflikte, Kriminalitätsrate und das subjektive Sicherheitsgefühl. Daneben wurden unter anderem Faktoren wie Gesundheitsversorgung, Umwelt, Infrastruktur oder das Bildungs- und Kulturangebot auf einer Skala zwischen akzeptabel und unerträglich bewertet

Wenig überraschend liegt die syrische Hauptstadt Damaskus auf dem letzten Platz, davor die libysche Hauptstadt Tripolis und die nigerianische Metropole Lagos. Die Autoren nahmen nach eigenen Angaben nur Städte in die Liste auf, in denen Menschen wohnen wollen oder die sie als Touristen besuchen wollen. Die afghanische Hauptstadt Kabul oder Bagdad im Irak wurden darum gar nicht bewertet.

Unter den Top Ten sind drei australische Städte (neben Melbourne noch Adelaide auf Platz 5 und Perth auf Platz 7) sowie drei kanadische Metropolen (neben Vancouver noch Toronto auf Platz 4 und Calgary zusammen mit Adelaide auf Platz 5). Neuseelands größte Stadt Auckland findet sich auf Platz 8, Helsinki auf Platz 9.

Die Spitzenreiter lägen alle in wohlhabenden Ländern mit einer relativ geringen Bevölkerungsdichte, hieß es. Sie böten eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten, hätten aber weder eine hohe Kriminalitätsrate noch eine überlastete Infrastruktur. Megastädte wie New York, London, Paris und Tokio neigten dazu, Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden, schreiben die Autoren.

Auch Hamburg hatte im vergangenen Jahr mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen: Die Stadt musste mehr als 22 000 Flüchtlinge unterbringen, die Zahl der Einbrüche stieg laut Polizeistatistik um gut 20 Prozent, und unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris sprach sich im Herbst eine deutliche Mehrheit der Hamburger gegen eine Olympiabewerbung für 2024 aus.

Ein Sprecher der Economist Intelligence Unit betonte dagegen, Hamburg habe keinen Terroranschlag oder soziale Unruhen erlebt, der Anstieg der Kriminalität sei im Vergleich nicht sehr signifikant gewesen. Die Probleme bei der Flüchtlingsaufnahme könnten in der nächsten Ausgabe der Studie allerdings zu einer Abwertung von Hamburg und anderen deutschen Städten führen.