Jede dritte Ehe wird geschieden

Wiesbaden (dpa) - Ehen in Deutschland halten immer länger - trotzdem wird nach wie vor mehr als jede dritte (36 Prozent) geschieden. 14 Jahre und 8 Monate waren die Paare im Schnitt verheiratet, die 2013 vor den Scheidungsrichter traten.

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20 Jahre zuvor hatte die durchschnittliche Dauer einer Ehe bis zur Scheidung nur 11 Jahre und 7 Monate betragen. „Die Leute bleiben etwas länger verheiratet“, sagte Manfred Conrad vom Statistischen Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden.

Sowohl die Männer (knapp 46 Jahre) als auch die Frauen (fast 43 Jahre) waren bei ihrer Scheidung 2013 im Durchschnitt nahezu sieben Jahre älter als 20 Jahre zuvor. Bei den Eheschließungen gibt es bislang nur Zahlen für 2012. Vor zwei Jahren waren die Männer danach knapp 38 und die Frauen fast 35 Jahre alt, wenn sie sich das Ja-Wort gaben - und damit beide nahezu 6 Jahre älter als 20 Jahre zuvor. „Es heiraten auch weniger Leute“, sagte Statistiker Conrad. 387 000 Ehen wurden 2012 geschlossen, 66 000 weniger als 20 Jahre zuvor.

Die Zahl der Scheidungen nach der Silberhochzeit (26 und mehr Jahre) hat sich in den vergangenen 20 Jahren von 14 300 auf 24 300 nahezu verdoppelt. Und das verflixte siebte Jahr? „Seit 2008 war durchgängig das siebte Ehejahr das häufigste Scheidungsjahr“, schreiben die Statistiker.

Insgesamt wurde 2013 bei rund 169 800 Ehen der formale Schlussstrich gezogen. Das waren 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast die Hälfte der Paare hatte gemeinsame minderjährige Kinder. Betroffen waren rund 136 000 Mädchen und Jungen, knapp fünf Prozent weniger als 2012.

Mehr als jeder zweite Scheidungsantrag wurde von der Frau gestellt. Die meisten Ehepartner lebten bei der Scheidung bereits seit einem Jahr getrennt. Bei 1900 Scheidungen waren die Partner noch kein Jahr verheiratet.