Sessionsbeginn Karnevalsauftakt am Rhein: Hoppeditz verspottet Trump

Elf Uhr elf am elften Elften: Es ist wieder Karneval. Dem schlechten Wetter und allen weltpolitischen Krisen zum Trotz - Karnevalsmusik dringt auch aus Arztwartezimmern. Wie man in Düsseldorf so schön sagt: „Uns kritt nix klein.“

Der Hoppeditz hat sich als Trump verkleidet.

Foto: Federico Gambarini

Düsseldorf/Köln. Pünktlich um 11 Uhr 11 hat am Freitag in den Karnevalshochburgen die närrische Zeit begonnen. Nach einer neunmonatigen Durststrecke stießen die Jecken am Freitag bei nasskaltem Wetter auf die fünfte Jahreszeit an. Beliebte Kostüme waren Monster, Superhelden und bunte Clowns - auch Einhörner wurden gesichtet.

In Düsseldorf erwachte der Schelm Hoppeditz und begann sofort damit, den künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu verspotten. Mit einer Trump-Perücke auf dem Kopf zog die Narrenfigur über den schwerreichen Politiker und „Grabscher-König“ her. Von den vielen tausend Jecken vor dem Rathaus gab es Applaus dazu. Der Düsseldorfer Karnevalsslogan heißt dieses Mal: „Uns kritt (kriegt) nix klein - Narrenfreiheit, die muss sein.“

Der Düsseldorfer Karnevalswagenbauer Jacques Tilly bezeichnete Trump als „Göttergeschenk für Karikaturisten“. Allerdings fügte er hinzu: „Ich glaube, man wäre ziemlich verantwortungslos, wenn man sich darüber freuen würde.“ Ohne Zweifel werde der künftige US-Präsident überall im Karneval eine wichtige Rolle spielen, sagte Tilly in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

In Köln wurde die neue Session sogar zwei Minuten zu früh eingeläutet. Mehrere Zehntausend Menschen feierten dort auf den Plätzen der Altstadt. Sogar im Wartezimmer einer innerstädtischen Zahnarztpraxis wurde unaufhörlich Karnevalsmusik gespielt, wie ein Patient berichtete. Die Polizei nahm einen Mann fest, weil er Drogen dabei hatte.

Die heiße Phase des Karnevals beginnt mit den großen Sitzungen im Januar. Die Session dauert diesmal bis zum 1. März, dann ist Aschermittwoch und bekanntlich alles vorbei. (dpa)