Keine Nacktbilder mehr Pamela Anderson wird letztes Nacktmodel im US-„Playboy“

New York (dpa) - Früher nannte man solche Frauen „Busenwunder“, und die Oberweite war das einzige, was interessierte. Früher waren sie in bestimmten Magazinen, und die „Busenwunder“ waren das einzige, was darin wirklich interessierte.

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Doch Zeitschriften wie der „Playboy“ und Frauen wie Pamela Anderson gehören der Vergangenheit an. Nur konsequent, dass sie noch einmal zusammen Abschied feiern: Die 48-Jährige wird das letzte Nacktmodell im amerikanischen „Playboy“.

Vor zwei Monaten hatte der „Playboy“ angekündigt, in der US-Ausgabe künftig keine Nackten mehr zu zeigen. „Die Zeiten ändern sich“, hieß es schlicht. Und in der Tat: Seit das Magazin 1953 gegründet wurde, war es zwar auf ungeahnte Höhen gestiegen, war zu einem Stück Kulturgeschichte geworden und hatte ganze Generationen geprägt, in denen sich Männer Playboy-Häschen auf ihre mehr oder weniger teuren Autos klebten und Frauen sich das gleiche Logo auf den Po tätowieren ließen. Aber das Magazin wird auch seit Jahren durch das Internet ins Abseits getrieben, wo es noch Nackteres sogar gratis gibt.

Nach wie vor einer der häufigsten Suchbegriffe dort: Pamela Anderson. Die Kanadierin war in den Neunzigern mit der Bademeisterserie „Baywatch“ weltweit zum Star geworden und nicht einmal sie selbst gab vor, dass es an ihrem Talent lag. Zum ersten Mal war sie im „Playboy“, als in Deutschland noch eine Mauer stand. Schüchtern und mit einer Oberweite wie das Mädchen von nebenan blickte sie von den Seiten des Magazins, das auch damals nur eingeschweißt und aus den oberen Brettern der Regale verkauft wurde. Im Februar 1990 war sie dann das Playmate (die herausklappbare Frau auf der Innenseite), aber erst, als sie sich ihre Brüste vergrößern ließ, wurde sie zum Star. 13 Mal war sie bisher im „Playboy“.

Und nun mit 48 (und nach zweimaligen Vergrößerungen und einer Verkleinerung der Brüste) kommt sie noch einmal in das Magazin. Von ihren Söhnen, Brandon (19) und Dylan (17), habe sie vor einer Weile erfahren, dass der „Playboy“ künftig auf Enthüllungsjournalismus seiner Art verzichtet. „Ich dachte: Was? Macht Ihr Witze?“, sagte sie „Entertainment Tonight“. Aber es ist so: Von vielen Geschäften im (amerikanischen) Internet ist der „Playboy“ ausgeschlossen, weil es eben „Nudity“ auf seinen Seiten gibt. Das soll sich jetzt ändern - aber nur in den USA. Den Deutschen bleiben die Nackerten erhalten.

Sie habe Brandon um Erlaubnis gefragt, ob sie sich noch einmal für das Heft entblättern dürfe. „Er sagte: Mom, Du musst das machen!“ Die Abkehr des „Playboy“ von seinen Wurzeln sei „vielleicht ganz gut“, sagte das Rekord-Playmate: „Es ist schwer, mit dem Internet mitzuhalten. Und das Mädchen von nebenan gibt es nicht mehr. Sie hebt heute ihre Bluse und macht ein Selfie. Da ist nichts Geheimnisvolles mehr. Es hat nicht mehr den Charme und die Unschuld, die es einmal gab.“