„Topmodel“-Show nach Bombendrohung abgebrochen
Mannheim (dpa) - Bombendrohung beim Finale der ProSieben-Show „Germany's next Topmodel“: Die Sendung musste am Donnerstagabend abgebrochen werden, die knapp 10 000 Zuschauer wurden kurz nach 21.30 Uhr angewiesen, die SAP Arena in Mannheim zu verlassen.
Gegen 22.30 Uhr bestätigte ProSieben-Sprecher Christoph Körfer der Deutschen Presse-Agentur: „Es gab während des Finales eine Bombendrohung.“
Ein Sprecher der Polizei Mannheim sagte, die Drohung sei um 21.07 Uhr telefonisch in der Halle eingegangen. Kurz darauf habe man an einer der Garderoben einen verdächtigen Koffer gefunden. Daraufhin habe der Veranstalter die Live-Sendung in Rücksprache mit der Polizei vorsichtshalber beendet, um eine Gefährdung der Besucher auszuschließen.
Polizeihauptkommissar Michael Klump erklärte, eine Frau habe bei ProSieben angerufen und damit gedroht, „dass in der SAP Arena während der Übertragung eine Bombe hochgeht“. Der verdächtige Koffer wurde gegen Mitternacht noch von Mitarbeitern des Landeskriminalamtes untersucht. Später gab es Entwarnung: „So, wie es aussieht, war keine Bombe drin“, sagte ein Sprecher der Polizei Mannheim in der Nacht zum Freitag.
Ein Hallensprecher hatte zunächst technische Probleme als Grund genannt. „Wegen technischer Probleme kann das Top Model Finale heute nicht weiter gesendet werden“, hieß es anfangs auch auf einem Laufband, das der Sender ausstrahlte.
Viele Zuschauer ließen beim Verlassen der SAP Arena Jacken und Taschen auf ihren Plätzen zurück. Zahlreiche Mädchen standen nach der Räumung frierend ohne Jacken auf dem Parkplatz. Später wurden sie angewiesen, nach Hause zu gehen.
Einige Fans, die rund um der Halle standen, äußerten Unmut über die Evakuierung. Sie hatten den Eindruck, dass die Prominenten um Jurorin Heidi Klum bevorzugt behandelt worden seien. Diese hätten die Bühne schon deutlich früher verlassen. „Wenn 10 000 Zuschauer verrecken, ist das nicht so schlimm wie bei den Promis“, sagte die 23-jährige Lisa Bollinger aus Ludwigshafen.
Andere zeigten Verständnis: „Man muss jetzt halt spontan sein“, sagte Julia Philips aus Travemünde (Schleswig-Holstein). „Alles ist ganz friedlich abgelaufen. Traurig sind wir schon, wir sind extra aus Travemünde angereist. Wir schlafen in Heidelberg und fahren dann wieder nach Hause.“ Ann-Kathrin Kluge (23) aus Wiesloch sagte: „Ich schaue die Sendung sonst nicht und bin auch nicht traurig, dass wir gehen mussten.“
In der Vergangenheit waren wiederholt Großveranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Dazu zählt etwa das Radrennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ am 1. Mai oder ein Karnevalsumzug in Braunschweig im Februar.
In der ProSieben-Show sollte aus vier jungen Frauen zwischen 17 und 19 Jahren zum zehnten Mal „Germany's next Topmodel“ ermittelt werden. Ajsa (18) aus Tübingen (Baden-Württemberg), Anuthida (17) aus Lübeck (Schleswig-Holstein) und Vanessa (18) aus Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) waren gegen 21.30 Uhr noch im Wettbewerb - dann erfolgte der Abbruch.