Uschi Glas wäre gern mal eine Kiosk-Frau
Hamburg (dpa) - Uschi Glas möchte gern noch mal das „Schätzchen“ sein. Nicht der Teenie Barbara aus ihrem Kultfilm „Zur Sache, Schätzchen“ von 1969, sondern die gleiche Frau ein paar Jahrzehnte später.
Nun vielleicht eine harte Geschäftsfrau, wie sie inzwischen Spezialität der 67-Jährigen geworden sind, zuletzt als Bankerin im ARD-Film „Für immer daheim“ oder an diesem Freitag als Winzerin und dominantes Muttertier in „Der Winzerkrieg“ wieder im „Ersten“.
Eben eine Frau für alle Fälle, die in den über vier Jahrzehnten ihrer Film- und TV-Karriere immer haargenau die zu ihrer jeweiligen Altersstufe passenden Rollen ausgewählt hat. Nicht zu jung, „da sollen mal jüngere Kolleginnen ran“, auch mal mit ein paar Falten und nicht gar zu attraktiv wie in „Die Erpressung“, aber auch nicht zu alt: „Gerade habe ich eine Bombenrolle abgelehnt, für die ich einfach zehn Jahre zu jung war. Jeden Morgen wäre ich zum Set mit dem Gefühl gegangen: Was du gleich spielen musst, bist du ja gar nicht“, sagte sie im dpa-Interview.
Die Hoffnung bleibt, „dass mir in zehn Jahren noch einmal eine solche Rolle angeboten wird“. Und sie hofft auf ein paar Berufe, die sie gern noch ausgeübt hätte. Natürlich nur vor der Kamera. Eine Standl-Inhaberin vom Viktualienmarkt zum Beispiel oder eine schön bodenständige Bäuerin mit richtigem Bauernhof oder, fast am liebsten, eine Kioskbesitzerin: „Bei der kommen dann alle vorbei, kaufen ihre Zeitung, ratschen ein bisschen, das ist dann hautnahes Leben mit viel Schicksal dabei.“
Das mit dem „Schätzchen“ wird aber wohl doch Traum bleiben: „Ich wäre sofort bereit, würde aber kaum meinen Partner von damals dazu kriegen, den Werner Enke mit seinen ewigen Kann-ich-das-denn?-Ängsten. Und dabei ist er damals wie heute ein so herrlich komischer, ein einfach hinreißender Kauz.“