Von Analog zu Digital - Sat-Empfang wird umgestellt

München (dpa) - Der Countdown läuft seit langem. Zum 30. April wird der analoge Satellitenempfang in Deutschland abgeschaltet und komplett auf digitale Technik umgestellt.

Für die allermeisten Haushalte dürfte die Umstellung kein Thema mehr sein. Doch gut 2,5 Millionen Sat-Haushalte setzen derzeit noch auf analoge Technik. Ohne Umstellung auf digitale Geräte oder eine Alternative wie Internet-Fernsehen, schauen die Zuschauer spätestens ab Mai in die Röhre. Doch bereits zuvor stellen manche Sender ihren Betrieb um - und sind dann mit einem analogen Empfangsgerät nicht mehr zu sehen.

Für die Industrie die Chance, den Verkauf von Empfangsgeräten noch mal kräftig anzukurbeln, für den Zuschauer aber auch die Möglichkeit, entweder Alternativen zu prüfen oder rasch umzurüsten. Für Haushalte, die einen Kabelanschluss haben, ihr Fernsehprogramm über DVB-T oder gar internetbasiertes IPTV beziehen, ändert sich ohnehin gar nichts. Wer noch einen analoges Empfangsgerät (Receiver) daheim hat, muss sich demnächst allerdings kümmern. Schon zum Jahreswechsel schalten der Männersender DMAX, der Musikkanal Viva und Comedy Central ihr analoges Satellitensignal ab und sind nur noch digital zu empfangen.

Die Abschaltung des analogen Signals aus dem All schafft unter anderem Platz für den Ausbau von hochauflösenden Programmen (HD). Aber auch die Bild- und Tonqualität steigt. Bereits seit 10 Jahren wird neben dem analogen Signal auch digital gesendet, die meisten Zuschauer, die über eine Schüssel auf dem Dach oder auf Balkon ihr Programm empfangen, haben längst umgerüstet. Gut 85 Prozent aller Sat-Haushalte können der Umstellung damit ganz gelassen entgegen sehen. Die übrigen könnten der Industrie und dem Handel in den kommenden Monaten noch einmal einen Umsatzschub bescheren.

Da es in vielen Haushalten mehr als einen Receiver gibt, schätzt der Satellitenbetreiber Astra, dass noch 4 bis 5 Millionen Geräte ausgetauscht werden müssen. Bei einem Durchschnittspreis von 107 Euro pro Gerät, den die Deutschen bisher zahlten, wäre das ein Umsatz von bis zu 535 Millionen Euro - nur durch den Verkauf der Empfangsgeräte. Zu haben sind Geräte ab 40 Euro. Ansonsten kostet der Empfang weiter keine Gebühren - mit einer Ausnahme: Für die hochauflösenden (HD) Angebote der privaten Sender wie RTL oder ProSiebenSat.1 wird nach einem Gratisjahr eine Gebühr von 50 Euro für zwölf Monate fällig.