Geständnis im Prozess um Tod eines Streitschlichters
Frankfurt/Main. Im Frankfurter Prozess um den Tod eines Streitschlichters hat der Angeklagte gestanden, den 21-Jährigen erstochen zu haben. Es habe sich bei der Attacke Anfang Mai 2010 aber um Notwehr gehandelt, sagte der 35-Jährige am Mittwoch zum Prozessauftakt vor dem Frankfurter Landgericht.
Der 21-jährige Emeka Okoronkwo aus Nigeria habe nach einem Streit auf ihn eingeschlagen. Das Messer habe ursprünglich Okoronkwo gehört und sei während des Gerangels heruntergefallen. Er habe die Waffe aufgehoben und zugestochen, sagte der Angeklagte. Nach Ansicht der Anklagevertretung hat Okoronkwo in der Nacht zum 2. Mai vergangenen Jahres im Frankfurter Bahnhofsviertel versucht, zwei Frauen vor Belästigungen durch den 35-Jährigen zu schützen.
Zuvor hatte er an einem Streitschlichter-Seminar teilgenommen. Sein Tod war mit dem von Dominik Brunner verglichen worden, der in München bei seinem Versuch getötet worden war, anderen zu helfen. „Ich bin doch kein Mörder, wollte niemanden töten“, sagte der Angeklagte mit weinerlicher Stimme zum Vorwurf des Totschlags. Er habe nur seinen Widersacher abschütteln wollen. Die Staatsanwaltschaft spricht dagegen von einem „gezielten Stich in die Herzgegend“.