Giftige Chemikalie im Rhein entsorgt

Umwelt: Erhöhte Werte von Dichlorbenzol bei Krefeld festgestellt. Behörden schließen Gefahr für Menschen aus.

Krefeld. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat im Rhein erhöhte Werte des Umweltgifts Dichlorbenzol festgestellt. Die für Wasserlebewesen als extrem giftig geltende Chemikalie ist möglicherweise von einem Schiff ins Wasser gelangt, sagte Reinhard Pape von der Duisburger Polizei, die Ermittlungen aufgenommen hat. Zu einem Fischstreben ist es nicht gekommen, weil die Gift-Konzentration zu gering war.

Am 24. und 25. März seien die erhöhten Messwerte, die im Mikrogrammbereich liegen, an einer Messstelle nahe Kleve registriert worden, hieß es vom Landesamt. Da am Messpunkt Kaiserswerth keine Auffälligkeiten festgestellt wurden, geht die Polizei davon aus, dass eine Einleitung im Bereich Krefeld erfolgt sein muss. Der Uerdinger Chemiepark als Verursacher wird jedenfalls ausgeschlossen.

Nach Angaben von Eberhard Jacobs vom zuständigen Landesamt sei es nicht möglich, die Menge des eingeleiteten Stoffes zu beziffern. "Wir gehen aber nicht von einer Schädigung der Natur aus", sagte er unserer Zeitung. Eine Gefährdung für Menschen besteht laut Polizei nicht.

Dichlorbenzol ist farblos und schwerer als Wasser, mit dem es sich kaum mischen lässt. Nach Angaben der Ermittler wird es in der Region nicht mehr hergestellt. Möglicherweise sei der Stoff beim illegalen Reinigen von Tanks entsorgt worden.