Golden Globes: Spaß und Spott mit Ricky Gervais
Los Angeles/Berlin (dpa) - Die Golden-Globes-Verleihung des vergangenen Jahres brachte den internationalen Durchbruch für den britischen Komiker Ricky Gervais (50) - Kritiker sagen auch, es sei eher ein Ausbruch oder Einbruch gewesen.
Jedenfalls überraschte Gervais, der bei der BBC mit dem „Stromberg“-Vorbild „The Office“ bekannt wurde, die Zuschauer mit bissigen Kommentaren und Lästereien. Etliche Hollywoodstars fühlten sich angegriffen. Trotzdem durfte er 2012 wieder ran. In diesem Jahr gab es zwar keinen Eklat, dennoch sorgte Gervais mit reichlich Häme für Lacher oder saure Gesichter. In seiner Eröffnungsrede spottete er unter anderem über...
- ...den übertragenden Fernsehsender NBC und die Globes: „Heute bekommen Sie Großbritanniens größten Komiker, der die weltweit zweitwichtigste Preisverleihung beim drittgrößten amerikanischen Sender präsentiert. Sorry, ist es das überhaupt? Vierter, es ist der viertgrößte Sender.“
- ...seine Rolle als Moderator: „Die haben mir wirklich eine Liste mit Regeln gegeben: Keine Obszönitäten. Das ist okay. Ich habe einen großen... Wortschatz. Keine Nacktheit. Das ist eine Schande, denn: Ich habe einen großen... Wortschatz. Aber einen kleinen Penis. (...) Und ich soll auch niemanden verleumden. Und ich darf Mel Gibson dieses Jahr nicht erwähnen. Nicht sein Privatleben, seine politischen Ansichten, seine jüngsten Filme und vor allem nicht Jodie Fosters „Der Biber“ (The Beaver). Ich habe ihn selbst noch nicht gesehen. Ich habe mit einer Menge Typen gesprochen, die haben ihn auch noch nicht gesehen. Das heißt aber nicht, dass er nichts taugt.“
- ...Johnny Depp: „Im vergangenen Jahr hatten wir den größten Filmstar des Planeten als ersten Laudator. Ich habe seinen Film "The Tourist" beleidigt, was seiner Karriere so sehr geschadet hat, dass er gezwungen war, mit mir in meiner neuen Show "Life's Too Short" zusammenzuarbeiten. Bitte heißen Sie den Mann willkommen, der praktisch alles anzieht, was Tim Burton ihm vorschlägt: Johnny Depp.“
- ...die Komödie „Brautalarm“ (Bridesmaids) und Helen Mirren: „Die Mädchen haben letztlich bewiesen, dass sie genauso vulgär sein können wie Männer. Furzen, rülpsen, fluchen, wilde Sexspiele, sogar Poppen im Waschbecken. Ich habe tatsächlich gehört, dass das Team zur Recherche ein Wochenende mit Dame Helen Mirren verbracht hat. Sie ist entsetzlich. Wirklich, das sieht man normalerweise nicht, weil sie gute PR-Arbeit macht, aber sie ist voll neben der Spur.“