Konzentration und Koordination Golf für Kinder: Wettbewerb steht eher im Hintergrund
Wiesbaden (dpa/tmn) - Rücksicht und Fairness: Golf vermittelt wichtige soziale Kompetenzen. Deshalb ist der Sport für Kinder besonders geeignet, sagt Susanne Leimeister vom Deutschen Golf Verband (DGV).
Die Kinder müssen zunächst lernen, sich an die Regeln auf dem Platz zu halten. Der Wettbewerbsgedanke stehe zunächst im Hintergrund. Denn einen direkten Gegner hat man beim Golf nicht. „Jeder ist sein eigener Schiedsrichter“, sagt Leimeister.
Bereits ab einem Alter von sechs Jahren können Kinder Golf im Verein spielen. Das Jugendtraining ist dabei sehr spielerisch angelegt: Die Kinder trainieren in kleinen Gruppen und machen kleine Läufe oder Wettbewerbe mit verschiedenen Bällen. Trainiert wird meist einmal in der Woche. „Am Anfang geht es um Koordination und natürlich körperliche Fitness.“ Weil der Schlag beim Golf so anspruchsvoll ist, ist die richtige Technik besonders wichtig.
Die Schläger sind bei den Kindern zu Beginn noch aus Plastik und die Köpfe größer als bei richtigen Schlägern. Bevor es an den Abschlag geht, lernen die Kinder aber erstmal das Putten - den Ball also aus kurzer Distanz ins Loch rollen zu lassen. Während des Trainings können die Kinder im Verein das Kindergolfabzeichen erwerben. Wer das goldene Abzeichen macht, darf auch auf dem großen Platz Abschläge machen und Turniere spielen. Eine extra Platzreife brauchen die Kinder nicht mehr.
„Der Fortschritt hängt von Talent und Willen der Kinder ab. In der Regel lernen Kinder aber sehr schnell“, sagt Leimeister. Golf ist nicht teurer als anderer Sport. Für Anfänger gibt es Schnupperkurse, die Vereinsmitgliedschaft mit Training und Bällen kostet bis 12 Jahre meist maximal 100 Euro pro Jahr. Schläger können sich die Kinder beim Verein leihen.
Ein Problem ist für Kinder und Eltern jedoch die Anfahrt: Die meisten Golfplätze liegen außerhalb der Orte und sind deshalb nur mit dem Auto schnell erreichbar.