Hilfe beim Shoppen Greenpeace stellt neuen Einkaufsratgeber für Öko-Mode vor

Hamburg (dpa) - Die Umweltlabels der Textilindustrie sind nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace oft irreführend. Die Bekleidungsbranche werbe mit eigenen Öko-Programmen, Nachhaltigkeit und Recycling, „verschmutzt aber die Umwelt wie kaum eine andere“, sagte Kirsten Brodde.

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Brodde ist Textilexpertin von Greenpeace und stellte in Hamburg einen neuen Einkaufsratgeber für umweltfreundliche und faire Mode vor. Darin bewertet Greenpeace die wichtigsten Öko-Textillabel. Die höchsten Anforderungen für Chemikalienmanagement, Recycling und Arbeitnehmerrechte erfüllten demnach der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN Best), der Global Organic Textile Standard (GOTS) und „Made in Green“ von Oeko-Tex, die mit jeweils drei Sternen bewertet wurden. Während „Made in Green“ den gesamten Chemikalieneinsatz in der Textil-Herstellung prüfe, verspricht das weit verbreitete Siegel „Oeko-Tex 100“ laut der jetzt in fünfter Auflage aktualisierten Broschüre nur das schadstofffreie Endprodukt. Der Chemikalieneinsatz in der Fabrik spiele keine Rolle.

„Nur die von Greenpeace empfohlenen unabhängigen Öko-Textilsiegel sorgen für eine sauber Textilproduktion“, sagte Brodde. Die Öko-Siegel großer Modekonzerne sind nach Ansicht von Greenpeace dagegen oft nur ein Feigenblatt. Einzelne Kollektionen würden nach strengeren Richtlinien produziert und stark beworben, während das restliche Sortiment konventionell bleibe.