Grippemittel in zersägter Leiche gefunden
Augsburg (dpa). Das Opfer in einem Augsburger Mordprozess um eine zersägte Leiche hat vor seinem Tod über einen längeren Zeitraum Grippemittel genommen. Wie ein Toxikologe am Donnerstag vor dem Landgericht Augsburg sagte, wurde im Körper des Mannes eine hohe Wirkstoff-Konzentration gefunden.
Zuvor war in dem Verfahren bereits ein Gutachten vorgelegt worden, wonach in dem Opfer eine Überdosis Beruhigungsmittel gefunden wurde. Dies hatte die Annahme nahegelegt, die angeklagte Ehefrau habe möglicherweise vor der Tat ihren Mann ruhiggestellt. Der Prozess wird an diesem Freitag fortgesetzt.
Nach einem psychologischen Gutachten könnte noch am selben Tag das Urteil folgen. Die 34-Jährige soll im Januar ihren 46-jährigen Ehemann erschlagen und danach die Beine der Leiche zum leichteren Transport abgesägt haben. Den Torso und die Beine hatte sie dann in einem Feld versteckt. Die zweifache Mutter hatte zum Prozessbeginn die Tat gestanden. Während die Staatsanwaltschaft von Mord ausgeht, gab die Beschuldigte an, ihren Mann nach einem heftigen Streit erschlagen zu haben.
Die Zeit vor der Tat, in der es neben finanziellen Schwierigkeiten auch immer wieder Gewalt, Alkoholexzesse und Sex gegen ihren Willen gegeben haben soll, hatte sie als Ehedrama beschrieben.