Großbrand in Düsseldorf: Kirchendach in Flammen
Bei Schweißarbeiten gerät der Dachstuhl der Düsseldorfer Kirche St. Peter in Brand. BILDER vom BRAND Schreiben Sie uns Ihre Geschichten zu St. Peter
Düsseldorf. Pater Paul-Ludwig Spies blickt ungläubig gen Himmel. Er sieht dort Rauch und Flammen. Seine Kirche, St. Peter in der Düsseldorfer Friedrichstadt, brennt. Der gesamte Kirchplatz ist von Rauch eingehüllt.
Um 14.11 Uhr war der Notruf eingegangen "Hier brennt’s. Ruft die Feuerwehr", schrien zwei Dachdecker vom Gerüst auf der Ostseite des Gotteshauses einer Passantin auf dem Boden zu. Die beiden Dachdecker erleiden eine leichte Rauchvergiftung und werden ins Krankenhaus gebracht. Die übrigen Handwerker, Steinmetze und Zimmerleute, können sich unverletzt retten.
Die Dachdecker haben das Großfeuer wohl auch verursacht. Schweißarbeiten sollen laut Feuerwehr das Inferno ausgelöst haben, das den kompletten Dachstuhl der Kirche zerstört und einen Millionenschaden verursacht hat. "Das ist der größte Brandeinsatz mindestens der letzten zwei Jahre", sagt Feuerwehrchef Peter Albers. Mehr als 100 Männer sind im Einsatz.
Schon wenige Minuten nach der Alarmmeldung steht der komplette Dachstuhl in Flamment. Dicker, weiß-gelber Rauch quillt aus allen Ritzen des 110 Jahre alten Gebäudes. Die Feuerwehr rückt mit fast allen ihrer Drehleitern an, mehrere Männer fahren mit dem Bauaufzug zum Dach und löschen vom Gerüst aus. Die Gefahr ist groß, dass die Flammen noch auf den erst vor wenigen Jahren sanierten Kirchturm übergreifen.
"Ich war gerade beim Arzt. Als ich ins Pfarrhaus komme, sagt mir meine Sekretärin, die Kirche brennt. Ich glaubte zuerst an einen Witz", erzählt Pfarrer Spiessichtlich geschockt. Auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) eilt zum Unglücksort. "In dieser Kirche feiern der Landtag und die Landesregierung immer ihre Gottesdienste", sagt er betroffen. "Tragisch ist der Schaden an der Orgel", sagt Alfred Kater vom Kirchenvorstand. Das Instrument war 2001 für 1,7 Millionen Euro renoviert worden.
Erst am Abend bekommt die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Kleine Glutnester flammen aber immer wieder einmal kurz auf. In mühevoller Arbeit müssen die Männer das Dach erst aufstemmen, um die letzten Brände zu löschen. Danach müssen sie es mit Folie wieder abdichten. Ein Statiker untersuchte die Kirche noch gestern auf Einsturzgefahr.