Haftbefehl vollstreckt Großrazzia gegen Schleuser - 500 Beamte durchsuchen Objekte

Osnabrück/Bremen · Ein ganzes Netzwerk von Schleusern soll Arbeitskräfte nach Deutschland gebracht und über mehrere Bundesländer verteilt haben. Um die Behörden zu täuschen, nutzten die Täter einen Trick.

Symbolbild

Foto: Marius Becker

Die Bundespolizei ist am Mittwoch in sechs Bundesländern gegen Schleuser vorgegangen und hat zahlreiche Wohnungen und Gewerbeobjekte durchsucht. Die Aktion im Auftrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück richte sich gegen eine Tätergruppe, die gewerbsmäßig Ausländer einschleuse, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Hannover. Außerdem gehe es um Falschbeurkundung und die illegale Überlassung von Arbeitnehmern. Ein per Haftbefehl gesuchter Verdächtiger wurde im Landkreis Osnabrück festgenommen.

Die Durchsuchungen betrafen die Länder Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. 510 Bundespolizisten waren im Einsatz.

Die Beschuldigten sollen vor allem ukrainische Staatsangehörige im
Ausland angeworben und nach Deutschland geschleust haben. Dort wurden sie zur illegalen Beschäftigung vermittelt. Die Einreise und der Aufenthalt wurden touristisch begründet, um einen sonst erforderlichen Aufenthaltstitel zu umgehen.

Die ukrainischen Arbeitskräfte nutzten den Angaben zufolge gefälschte EU-Ausweisdokumente zur Anmeldung bei Behörden und
Sozial- und Rentenversicherungsträgern. Die Beschuldigten hätten die Arbeitskräfte dabei unterstützt, sie über eine eigene Agentur an verschiedene Firmen vermittelt und auch Unterkünfte im Umkreis der
Arbeitsstätten angeboten.

Die Verdächtigen wurden erkennungsdienstlich behandelt. Als Beweismittel beschlagnahmten die Beamten Datenträger wie Laptops und Mobiltelefone, Dokumente, Bargeld und mehrere Waffen.

(AFP/dpa)