Haarausfall statt Strähnen: Schmerzensgeld
Kopfhaut mit Blondiermittel vergiftet. Susanne Risse musste lange eine Perücke tragen.
Arnsberg. Mittlerweile kann Susanne Risse wieder lachen. Die 46-Jährige hatte nach einem Friseurbesuch vor zwei Jahren einen Teil ihrer Haare verloren und tagelang unter Schmerzen gelitten. Dafür sprach ihr die Zivilkammer des Landgerichtes in Arnsberg 3.000 Euro Schmerzensgeld zu.
Die 46-Jährige hatte mehrere Stunden in der Filiale einer Friseur-Kette verbracht, um sich ihre teilweise ergrauten dunklen Haare blondieren zu lassen. "Danach hatte ich gelbe Haare mit orangen Tupfen", sagte sie. Doch schlimmer waren die Schmerzen, die sie erlitt, als ihr die Friseurin das Blondiermittel auch noch in die Kopfhaut massierte.
Tage später fielen ihr büschelweise Haare aus, die Kopfhaut war entzündet und gereizt. Ein Gutachter bescheinigte eine "toxische Reaktion der Kopfhaut" wegen einer Fehlbehandlung mit dem Blondiermittel. "Die Haare waren bis in die Wurzel vergiftet", sagte Risse. Ihre Ärztin verschrieb ihr Cortison. Die Frisur war nicht zu retten, sechs Monate musste sie eine Perücke tragen.
Die Friseurmeisterin, der das Missgeschick passiert war, hatte selber unter dem Vorfall gelitten. "Als ich später in den Laden kam und sie meinen Kopf sah, ist sie in Tränen ausgebrochen. Da musste ich sie trösten", sagte Risse.