Stundenlange Verhandlungen Häftlinge legen Feuer: Großeinsatz im Jugendgefängnis

Ebrach (dpa) - Im Jugendgefängnis im bayerischen Ebrach haben Häftlinge den Aufstand geprobt und ein Feuer gelegt. 18 Jugendliche weigerten sich am Dienstagabend, zurück in ihre Zellen zu gehen, wie die Polizei mitteilte.

Rund vier Stunden verhandelten speziell geschulte Polizisten mit den Jugendlichen und überredeten sie schließlich, ihren Widerstand aufzugeben.

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Sie entzündeten stattdessen einen Stoffgegenstand, so dass sich starker Rauch bildete. Nach stundenlangen Verhandlungen gaben sie ihren Widerstand schließlich auf.

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Die Hintergründe für den Protest lagen zunächst im Dunkeln. Kripo und Staatsanwaltschaft hätten die Ermittlungen übernommen, sagte eine Polizeisprecherin in Bayreuth. „Mögliche Tatbestände“ seien der Verdacht auf versuchte schwere Brandstiftung und der Verdacht auf Gefangenenmeuterei. Das müsse aber erst in den laufenden Ermittlungen geprüft werden.

Die 18 Jugendlichen hatten sich frei im Zellentrakt aufgehalten und sollten dann zurück in ihre Zellen - wollten aber nicht. Als das Feuer ausbrach, lösten die Gefängnismitarbeiter Alarm aus. Allein 100 Polizisten aus Ober- und Unterfranken eilten daraufhin nach Ebrach. Dazu kamen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst.

Rund vier Stunden verhandelten speziell geschulte Polizisten mit den Jugendlichen und überredeten sie schließlich, ihren Widerstand aufzugeben. Gegen 1.00 Uhr in der Nacht gaben sie nach und ließen sich in Einzelhaft nehmen. Danach sei relativ schnell Ruhe eingekehrt, schilderte die Polizeisprecherin. Das Feuer erlosch von selbst.