Haftstrafe für Gewalttat im Homosexuellen-Milieu
Hamburg. Sein Liebhaber wollte die Trennung, da drehte er durch: Wegen mehrerer brutaler Übergriffe auf seinen Ex-Freund hat das Hamburger Landgericht einen 42-Jährigen am Donnerstag zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt.
Aus Wut und Enttäuschung über das Ende ihrer Beziehung hatte der leitende Angestellte seinen rund zehn Jahre jüngeren Partner nach Überzeugung der Richter verfolgt, vergewaltigt, auf offener Straße mit einem Messer attackiert und dann bei einem zweiten Angriff niedergestochen und beinahe getötet.
Mit dem Urteil blieb das Gericht deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zehneinhalb Jahre Haft beantragt hatte.
Der Angeklagte sei "psychisch geradezu fixiert" auf den jüngeren Liebhaber gewesen und habe diesem "systematisch nachgestellt", sagte der Vorsitzende Richter bei der Begründung des Urteils wegen versuchten Totschlags, Vergewaltigung sowie unterschiedlicher Körperverletzungs- und Nötigungsdelikte.
Zur Begründung des Strafmaßes hieß es, dass der Angeklagte bei der fast tödlichen Messerattacke den Tod des 32-Jährigen zwar in Kauf genommen habe, in aber nicht gezielt oder geplant habe töten wollen.