Harald Schartau: Neue Karriere

Harald Schartau galt einmal als die große Hoffnung der SPD in Nordrhein-Westfalen. Von Wolfgang Clement im Jahr 2000 als Arbeitsminister ins Kabinett geholt und im folgenden Jahr zum Landesvorsitzenden der SPD gewählt, wurde Schartau schon als der kommende Ministerpräsident in Düsseldorf gehandelt.

Eine gewisse zeitliche Verzögerung trat ein, als Clement sich bereits 2002 als "Superminister" nach Berlin absetzte und der Hoffnungsträger Schartau - weil noch ohne Landtagsmandat - nicht Ministerpräsident werden konnte.

Das wurde dann der ewig Rosen verteilende Peer Steinbrück, mit dem gemeinsam Schartau wenig später einen glücklosen Wahlkampf führte, der schließlich mit Jürgen Rüttgers einen Mann zum Ministerpräsidenten machte, der es inzwischen auch ohne jede gewerkschaftliche Praxis zum "Arbeiterführer" gebracht hat.

Eigentlich hatte nun die SPD für Schartau keine Verwendung mehr. Ihm blieb - immerhin - das Landtagsmandat. Das gibt der 55-Jährige jetzt auf. Zugunsten einer Karriere in der Privatwirtschaft: Schartau wird ab Januar Arbeitsdirektor und Geschäftsführer Personal beim Stahlkonzern Georgsmarienhütte.