Harry mischt Las Vegas auf

Der britische Prinz ist für seine Party-Eskapaden bekannt. Nun gönnte sich der 27-Jährige drei Tage in der Wüste.

London/Los Angeles. Selbst in der Wüste findet Prinz Harry noch ein Wasserloch: Am Wochenende hat der Sohn von Prinz Charles ausgiebig in Las Vegas gefeiert. Doch das könnte vorerst die letzte Dauerparty für ihn gewesen sein. Der 27-Jährige plant, sich mit seiner Militäreinheit wieder zurück nach Afghanistan versetzen zu lassen.

Zurzeit ist er in Gila Bend stationiert. Das Provinznest ist nicht unbedingt das Ambiente, das der Prinz in London zu schätzen weiß: In dem Provinznest in Arizona gibt es keine Clubs, kein Kino und auch sonst wenig Ablenkung für „Captain Wales“. Christliche Einheimische haben den Prinzen, der hier den letzten Schliff als Apache-Helikopter-Pilot erhält, bereits gewarnt, die Finger von ihren Dorfschönheiten zu lassen. Sie dürften also erleichtert aufgeatmet haben, als „Easy Rider“ Harry Freitagnachmittag dem Stützpunkt auf einer Harley den Rücken kehrte.

Stilecht mit Pilotenbrille, Holzfällerhemd und Bandana brauste der Prinz schnurstracks in die „Sin City“ Las Vegas. Dort kamen Lokalreporter ihm erst wieder im Nachtclub „Tryst“ auf die Fährte, wo Harry dem Vernehmen nach 300 Dollar in den Sand gesetzt hat. Anschließend durften die US-Journalisten zeigen, ob sie eine ähnlich gute Kondition wie britische Paparazzi haben: Samstag zog es Harry nämlich wieder ins Tryst. Um 3 Uhr morgens machte er einen Ortswechsel in den XS Club, eine Stunde später zog er erneut weiter. Zwischendurch stärkte sich der Party-Prinz mit Wodka-Cocktails. Immer an seiner Seite: Eine noch unbekannte Blondine, die im Beatles-T-Shirt offenbar einen exzellenten Eindruck auf den begehrten Junggesellen gemacht hatte.

Insgesamt zehn Wochen trainiert Harry in Arizona seine Flugmanöver. Landschaft und das Klima ähneln den Bedingungen in Afghanistan, weshalb die britische Air Force die US-Kaserne mit nutzt. Ob das Verteidigungsministerium den Prinzen allerdings noch einmal in die Krisenregion entsendet, ist unklar. „Captain Wales“ würde gern nach Afghanistan, die dortigen Streitkräfte sehen in Harrys Präsenz allerdings ein erhöhtes Anschlagsrisiko.

Begonnen hat der Rotschopf sein Training übrigens so wie er das vergangene Wochenende verbracht hat. Als erstes wurde Harry in San Diego in einem Pub beim Rugby-Gucken gesehen. Eine tätowierte Cocktail-Kellnerin hatte es ihm da angetan.

Die Zeit der ganz großen Skandale scheint für Harry jedoch vorüber zu sein. Seit der Hochzeit des großen Bruders William werden beide verstärkt als kommende Thronfolger-Generation wahrgenommen. Der neuen Rolle versuchen die Queen-Enkel nachzukommen: Harry meidet peinliche Situation, stolpert nicht mehr betrunken aus Nachtclubs vor Fotografenlinsen.

2005 war er mit einer Nazi-Uniform auf dem Landsitz von Vater Charles zur Kostümparty (Motto: „Kolonialherren und Eingeborene“) erschienen. 2009 ertappten Journalisten ihn dabei, wie er die Queen in einem gestellten Telefonat verulkte: „Grüß’ deine Corgis!“

Mit seinem flapsigen Humor ist Harry bei den Windsors in bester Gesellschaft: Die Sprüche seines Opas, Prinz Philip, sind legendär. Und Vater Prinz Charles ist ebenfalls beispielhaft vorangegangen, als er Camilla in einem abgehörten Telefonat gestand, gerne ihr Tampon sein zu wollen.