Heftige Erdbeben erschüttern Japan und Thailand
Tokio/Bangkok (dpa) - Zwei Erdbeben der Stärke 6,0 haben weite Teile Japans sowie Thailand und Myanmar erschüttert. Bei dem ersten Beben am Montagmorgen (Ortszeit) wurden in der japanischen Hauptstadt Tokio und Umgebung 17 Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf örtliche Behörden berichtete.
Größere Schäden habe es nicht gegeben. Lediglich die U-Bahn in Tokio geriet ins Stocken, mehrere Züge verspäteten sich oder fielen aus. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Stunden später bebte die Erde im Norden Thailands. Die Erschütterungen waren auch im benachbarten Myanmar zu spüren.
Das Beben in Japan ereignete sich im Erdinnern in einer Tiefe von 160 Kilometern nahe der Insel Izu Oshima. Die Vulkaninsel liegt rund 120 Kilometer südlich von Tokio. Im Zentrum der Millionenmetropole Tokio wurde der Erschütterungsgrad auf einer japanischen Skala mit Unter-5 von 7 angegeben.
Damit war das Erdbeben laut Kyodo das am intensivsten zu spürende seit dem Megabeben, das im März 2011 Japans Nordosten heimgesucht hatte. Dieses Beben, gefolgt von einem gewaltigen Tsunami, hatte fast 19 000 Menschen getötet und das Atomkraftwerk Fukushima beschädigt. In drei Reaktoren kam es in der Folge zu Kernschmelzen.
Diesmal wurden keine Schäden aus Fukushima oder bei anderen Kraftwerken gemeldet. Auch habe es keine Unregelmäßigkeiten gegeben, erklärte die Atomaufsichtsbehörde.
Das Zentrum des Bebens in Thailand lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS in etwa 7,4 Kilometern Tiefe nahe der Stadt Chiang Rai. Einwohner berichteten im Rundfunk von Stromausfällen in der Region. Die Erschütterungen seien sogar in der rund 750 Kilometer entfernten Hauptstadt Bangkok zu spüren gewesen. Über größere Schäden oder Verletzte war zunächst nichts bekannt. Starke Erdbeben sind in Thailand selten.