Heftiges Unwetter rauscht über Ostdeutschland hinweg
Dresden/Meißen/Leipzig (dpa) - Im Osten Deutschlands hat ein heftiges Unwetter gewütet und große Schäden angerichtet: In manchen Orten fiel dort an einem Tag so viel Regen wie normalerweise im ganzen Monat Mai.
Auch in Bayern schüttete es wie aus Eimern.
Erst vor rund einem Jahr hatten die Menschen in Teilen Ostdeutschlands und Bayerns eine Hochwasserkatastrophe überstanden.
Im sächsischen Meißen waren am Mittwoch immer noch zahlreiche Haushalte ohne Strom, nachdem sich am Dienstag eine Schlammlawine durch eine Straße gewalzt hatte. Keller mussten ausgepumpt und Straßenschäden beseitigt werden. Im Stadtgebiet Dresden liefen Keller voll Wasser und Straßen wurden durch Wassermassen, Schlamm und Geröll beschädigt. In Hoyerswerda fiel mit rund 68 pro Quadratmeter Litern in 24 Stunden so viel Regen wie sonst im ganzen Monat Mai.
In Sachsen-Anhalt rutschte in Wettin ein Hang ab und schob sich gegen ein Haus. In Halle ließ ein Unwetter am frühen Mittwochmorgen eine Straßenbahn aus dem Gleis springen. Doch auch wenn die Flusspegel vielerorts ansteigen - ein Hochwasser wie vor einem Jahr zeichnet sich nach Expertenangaben nicht ab.
Auch im Süden Brandenburgs blieb das befürchtete Hochwasser zunächst aus. Die Feuerwehr rückte aber oft aus, um Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume von überfluteten Straßen zu räumen.
Wie aus Kübeln goss es auch im Osten Bayerns. In Marktschellenberg im Berchtesgadener Land gingen von Dienstag bis Mittwoch (jeweils 8.00 Uhr) exakt 100,7 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.
In Südwestpolen überflutete heftiger Regen Keller, Straßen und Felder. Die Feuerwehr rückte bis zum Vormittag fast tausendmal aus. In Niederschlesien und in der Region Oppeln (Opole) stand das Wasser bis zu einem Meter hoch in den Kellern.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor weiterem Regen in Sachsen-Anhalt und im Nordwesten Thüringens. Für große Teile Sachsens gaben die Behörden Entwarnung in Sachen Hochwasser. Nur in Ostsachsen könnten Gewitter mit Starkregen kleinere Flüsse ansteigen lassen.
Trotz der Regenfluten war der diesjährige Frühling laut DWD zu trocken. Insgesamt fielen im Schnitt im März, April und Mai 147 Liter Regen pro Quadratmeter, mehr als ein Fünftel weniger als normal.