Starkregen hat in Wuppertal 7000 Quadratmeter Wald- und Parkwege zerstört
Bei dem Unwetter in Wuppertal sind viele Wege zerstört worden - von der höchsten Niederschlagsmenge, die je in der Stadt gemessen wurde.
Wuppertal. Die Regengüsse der letzten Wochen haben in Wäldern, Parks und Grünanlagen nicht nur Schäden an Bäumen und Pflanzen verursacht, sondern auch Wege zerstört — insgesamt 7000 Quadratmeter. Mancher Spazierweg sieht derzeit aus wie eine Mondlandschaft.
Fünf Milliarden Liter Regenwasser kamen am 29. Mai über Elberfeld und Barmen herunter — die höchste je in der Stadt gemessene Niederschlagsmenge. In den Tagen danach gab es weitere heftige Schauer.
Regen und Wind haben 500 bis 600 Bäume beschädigt, sagt Michal Kaiser, Abteilungsleiter im Ressort Grünflächen und Forsten. Einige Bäume sind unterspült und umgefallen, andere an der Krone beschädigt. „Wir entdecken immer noch Astbrüche“, berichtet Kaiser. Gefährliche Äste und Kronen zu entfernen, ist die eine Aufgabe. Die andere: Wege reparieren.
An vielen Stellen sind diese unterspült, ist die Decke weggerissen. Auf der Hardt sei der Hauptweg 60 bis 70 Zentimeter tief ausgespült, sagt Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten. Ärgerlich: Absperrungen wurden entwendet, so dass die Stadt jetzt keine neuen Sperren mehr aufstellt. „Wir bitten die Bürger, vorsichtig zu sein“, mahnt Annette Berendes. Das gelte für Parks und für Wälder.
Gravierend sind die Schäden auch im Kothener Busch. Wassermassen haben den Weg am Kothener Bach und auch das Bachbett überflutet, sogar Fußgängerbrücken weggerissen. Sebastian Rabe, Leiter der Abteilung Forsten, sagt: „Das Wasser kam vom Toelleturm, dort ist ein Regenrückhaltebecken übergelaufen.“ Es habe Erdreich und Geröll vor und in ein Rohr gespült, das müsse der Wupperverband nun ausbaggern, so Rabe.
In der kommenden Woche sollen die Arbeiten an den Wegen im Wald beginnen. Dann kommen Schotter-Lieferungen, um die Wege wieder zu verfüllen. „Wir haben jetzt 1000 Tonnen bestellt“, sagt Rabe. Mehr könne die Stadt nicht zahlen. Dabei brauche er allein für die Waldgebiete sicher das Vierfache. „Wir hoffen auf Unterstützung, etwa vom Land“, sagt er.
Auch in den Barmer Anlagen — unterhalten vom Barmer Verschönerungsverein — haben die beiden Gärtner zunächst Totholz und ausgespültes Geröll weggeräumt. Jetzt arbeiten sie an den Wegen. Gleichzeitig ist die aktuelle Arbeit wie Mähen zu erledigen. „Einen Sattelzug feinen Schotter haben wir schon verteilt“, sagt Vereinsgeschäftsführerin Michaela Dereschewitz. Zwei weitere Sattelzüge seien bestellt. Material und Mehrarbeit würden den Verein wohl 5000 Euro kosten, schätzt sie.
Die Ronsdorfer Anlagen sind nach Auskunft von Michael Heil, Vorsitzender des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, glimpflich davongekommen. Zwei Bäume mussten wegen Unterspülung gefällt werden. Kein Weg ist komplett zerstört, nur einige Wasserrinnen an den Wegen müssen erneuert werden. Gärtner Günther Pukall erhält tatkräftige Hilfe von Ehrenamtlichen.
Am Vorwerk-Park ist ebenfalls ein Regenrückhaltebecken übergelaufen, das Wasser hat den Murmelbach überflutet und etliche Massen Geröll mitgebracht. Martin Röder, Gärtner im Vorwerk-Park, sagt: „Anfangs hatten wir Angst, das der unterste Teich umkippt.“ Die Abwässer drohten, das Gleichgewicht zu zerstören. „Zum Glück hat es am Wochenende geregnet.“ An den Wegen wird er noch eine bis anderthalb Wochen zu tun haben, aber „die Hauptwege sind alle in Ordnung.“ Und: „Der Vorwerkpark sieht wieder ansehnlich aus.“