Heinz Buschkowsky: Der Mahner

Heinz Buschkowsky hat zu unbequemen Wahrheiten ein einfaches Verhältnis: Er spricht sie aus. Und so hören die Genossen in Buschkowskys Partei, der SPD, seit Jahren, was viele von ihnen nicht unbedingt hören wollen: Multikulti ist gescheitert.

Buschkowsky weiß, wovon er spricht: Der 62-Jährige ist seit 2001 Bezirksbürgermeister von Neukölln, jenem Berliner Problem-Stadtteil, in dem verzweifelte Lehrer der Rütli-Schule 2006 als Reaktion auf die Gewalteskalation kapitulierten.

Buschkowsky, Sohn eines Schlossers, sagt, er arbeite dort, wo im Zweifel nur der Straßenname darüber entscheide, ob zwei Drittel oder drei Viertel der Kinder von staatlichen Sozialtransfers leben.

Wenn nun in Berlin über den Entwurf des Landes-Integrationsgesetzes gestritten wird, hat der Politiker dazu natürlich eine Meinung - "bürokratisches Pillepalle". Er verlangt, dass das Gesetz die Defizite von Integration nennen und formulieren müsse, was dagegen getan werden könne.

"Von denjenigen, die auf Dauer hier leben möchten", dürfe man ruhig verlangen, "dass sie die Grundnormen dieser Gesellschaft auch für sich akzeptieren". Ja zu Bildung, Nein zu häuslicher Gewalt und Zwangsheirat.