Interview: Sandy Mölling - „Ich bin vor jeder Show aufgeregt“

No-Angels-Sängerin Sandy Mölling über die Zukunft der Popgruppe, deutsche Musik und ihren Sohn Jayden.

Düsseldorf. WZ: Frau Mölling, Sie moderieren an der Seite von Kabarettist Florian Schroeder "Der große Musiktest - Deutsche Hits", bei dem Promis ihr Wissen rund um deutsche Musik unter Beweis stellen sollen. Was macht den Reiz deutschsprachiger Musik im Gegensatz zu englischsprachiger aus?

Mölling: Der Vorteil an deutscher Musik ist einfach, dass sie hier jeder versteht. Beides hat seinen Reiz, aber zu manchen Musikern wie Xavier Naidoo passen deutsche Texte einfach besser.

WZ: Sie haben als Musikerin aber fast nur Englisch gesungen.

Mölling: Ja, die Ausnahme waren zwei Lieder für die Filmmusik von "Bambi 2": "Alles lebt" und "Es fühlt sich nach Frühling an".

WZ: Singen Sie Ihrem kleinen Sohn denn deutsche Lieder vor?

Mölling: Na klar, Schlaflieder gehören zum täglichen Unterhaltungsprogramm. Er liebt Musik, nicht nur Kinderlieder, auch aktuelle Hits. Zurzeit steht er auf Gentlemans Single "To the Top". Die könnte er tausend Mal hintereinander hören, er sagt dann immer "Mal, mal", das heißt "Nochmal". Und ich kann ihm keinen Wunsch abschlagen...

WZ: Wie stehen Sie zu deutschen Schlagern? Könnten Sie sich vorstellen, welche zu singen?

Mölling: Schlager machen Spaß. Früher war "Verdammt ich lieb dich" von Matthias Reim mein Lieblingslied. Aber selber singen? Nein, eher nicht. Höchstens als Gag, aber nicht ernsthaft.

WZ: Mit welchem deutschen Musiker würden Sie gern einmal zusammen singen?

Mölling: Mit Peter Maffay. Ich bin ein großer Fan, er ist ein toller Künstler. Ich habe ihn auch schon oft getroffen. Oder auch mit Xavier Naidoo oder Silbermond.

WZ: Sie wurden in Wuppertal geboren. Was verbinden Sie mit der Stadt?

Mölling: Ich bin nicht in Wuppertal aufgewachsen, aber heute trotzdem ganz oft da. Die Halbschwester meines Sohnes lebt dort, die besuchen wir oft. Vergangene Woche war ich noch da. Der Zoo da ist echt klasse.

WZ: Müssen Sie oft auf die Hilfe Ihrer Familie zurückgreifen, um Kind und Job unter einen Hut zu kriegen?

Mölling: Zugleich berufstätig und Mama zu sein ist kein Problem, es ist eine Frage der Organisation. Aber es ist schon ein Riesenglück, wenn die Familie einem unter die Arme greift. Meine Mutter hilft mir viel. Und Jayden ist, wie gesagt, öfter mal in Wuppertal bei der Familie seiner Halbschwester.

WZ: Sie moderieren verschiedene Sendungen und Shows. Müssen Sie dafür viel üben?

Mölling: Auf jeden Fall, ich muss mich intensiv vorbereiten. Ich muss Texte lernen, mir die Reihenfolge der Anmoderationen merken, mich bei Quiz-Shows wie "Der große Musiktest" mit den Fragen auseinandersetzen. Aber neben dem Üben kommt es auch auf andere Dinge an. Man muss einen Draht zu den Kandidaten aufbauen, auch improvisieren können. Eins ist klar: Ich kann soviel üben wie ich will, aufgeregt bin ich vor jeder Show (lacht).

WZ: Geben Sie den No Angels nach Nadjas Ausstieg noch eine Zukunft?

Mölling: Ja. Die Feuerprobe hatten wir bei unserer vergangenen Tour, da waren wir schon zu dritt, weil Nadja krank war. Ich wünsche mir, dass das auch in Zukunft klappt.