Herbststurm fegt durch NRW - Tote und Verletzte
Umgestürzte Bäume, abgerissene Schilder und Dachziegel - der Herbst ließ zum ersten Mal die Muskeln spielen. Es gab Tote und Verletzte.
Düsseldorf (dpa) - Der erste große Herbststurm hat zwei Menschen in Nordrhein-Westfalen am Montag das Leben gekostet. Ein Baum erschlug einen Autofahrer und einen minderjährigen Beifahrer. Landesweit wurden mehrere Menschen verletzt. Der Sturm fegte Bauschilder, Mülltonnen und Dachziegel weg und legte Bäume um. Flüge fielen aus und es gab Behinderungen im Bahnverkehr.
Bei dem tödlichen Unfall in Gelsenkirchen war der Autofahrer mit drei jungen Menschen in seinem Auto unterwegs, wie die Polizei mitteilte. Geschlecht und Alter gab sie noch nicht bekannt. Außerhalb der Ortschaft sei ein „großer Baum“ mitten auf das Dach des Wagens gefallen. Ein weiterer junger Mitfahrer sei schwer, der andere leicht verletzt worden.
Viel Glück hatten zwei junge Frauen in Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis). Dort stürzte ebenfalls während der Fahrt ein Baum auf ihr Auto. Die Feuerwehr befreite die 18 und 19 Jahre alten Frauen. Beide wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Mit Schnittwunden kam im Kreis Kleve ein Autofahrer davon, den eine Windbö von der Straße geweht hatte. In Düsseldorf wurden zwei Fußgänger von einer umstürzenden Plakatwand verletzt. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht.
Am Flughafen Düsseldorf fielen nach Angaben einer Sprecherin 14 Flüge aus - wegen der Stürme an den Start- und Zielflughäfen in Sylt, Paris, London und Amsterdam. Am Flughafen Köln/Bonn wurde ein Flug nach Amsterdam gestrichen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen vor allem im Regional- und S-Bahnverkehr: Abgerissene Äste oder Bäume landeten in den Oberleitungen. „Wir spüren den Sturm schon ganz kräftig“, sagte ein Bahnsprecher.
Der Krefelder Zoo hatte wegen des Sturms sicherheitshalber geschlossen und seine Raubkatzen eingesperrt. Tatsächlich fiel bei dem Sturm ein Baum um. „Das Nashorn hat sich über Frischfutter gefreut“, sagte Zoo-Sprecherin Petra Schwinn.
Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia erreichte Orkantief „Christian“ in NRW eine Spitzengeschwindigkeit von 102 Stundenkilometern in Zülpich in der Voreifel. In NRW lagen die Windgeschwindigkeiten vielfach bei über 90 Stundenkilometern.
Schon am Sonntag hatte starker Wind einen Segler das Leben gekostet. Der 45-Jährige war auf dem Liblarer See in Erftstadt bei Köln gekentert. Nach der Wiederbelebung starb der Mann in der Klinik. Sein 15 Jahre alter Begleiter wurde gerettet.