Hip in der Hitze - Die Trends des Sommers
Berlin (dpa) - Eis, Biergarten, Baggersee - das fällt wohl den meisten beim Gedanken an die bevorstehende Hitzewelle ein. Trendsetter haben allerdings noch ganz andere Ideen, wo und wie man in den kommenden Tagen stilecht schwitzen kann.
Ein Überblick:
ANZIEHEN: Am See sieht man bei 30 Grad vor allem eines - viel Haut. In diesem Sommer zeigen modebewusste Frauen etwas weniger: Blogger sagen ein Revival des Badeanzugs voraus. Das sind weniger die Einteiler aus der Schwimmsport-Abteilung, sondern eher Modelle im Retro-Stil. Praktisch wird es auch an den Füßen: Auf den Birkenstock-Hype folgen Trekking-Sandalen, wie die Blogger von „This is Jane Wayne“ schreiben. Dazu kommen sogenannte Pool-Slides - Badelatschen für die Straße. Modische Männer schälen sich diesen Sommer aus ihrer Röhrenjeans - und tauschen sie gegen luftigere Beinkleider, die fast an Marlene-Hosen erinnern. Außerdem sind Oversize-Shirts angesagt, sogenannte Long Tees.
ESSEN: Streetfood-Märkte mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern gibt es mittlerweile in allen großen Städten. Besonders sommerlich - und auch bei Festivals beliebt: Eis am Stil aus frischen Früchten. Wer es zünftiger mag, geht in den Biergarten, den es inzwischen auch in veganer Ausgabe gibt („Wilder Hase“ in Berlin), wo dann statt Obatzter (auch Obatzda oder Obazda) Humus zur Brezel kredenzt wird. Hoch im Kurs stehen Picknicks: Die Blogger von „Mit Vergnügen“ veranstalten in Hamburg und Berlin zurzeit öffentliche Schlemmereien.
TRINKEN: Früher Apérol Spritz, Hugo oder Rhabarberschorle - jeder Sommer scheint sein Trendgetränk zu haben. Alkoholfrei wird zurzeit gern ein Erfrischungsgetränk mit Grüntee zu sich genommen: Matcha-Limonade. Szene-Cafés servieren indes Matcha-Granita mit zerstoßenem Eis. Ansonsten liegen Kräuter im Trend, wie Marcus Siebert, Vize-Präsident der Deutschen Barkeeper-Union, sagt. „Thymian, Rosmarin oder Salbei“ seien auch beim Sommerdrink gefragt. „Und nicht zu viel Alkohol, sondern leicht und frisch.“ Auch der Gin Basil Smash - ein Cocktail mit Basilikum und Gin - sei nach wie vor trendy und passe dazu. Trendforscher Peter Wippermann nennt auch Getränke mit Ingwer und Himbeere. Dazu zähle etwa der Raspberry Thyme Smash - ein Drink mit Himbeere, Thymian und Gin.
SPORT: Eigentlich ist die Hitze ja schweißtreibend genug. Wer sich dennoch bewegen will, tut das gemächlich. In Berlin gibt es nun Kurse im Fahrrad-Yoga - etwa mit dem Bauch auf dem Sattel und nach hinten gestreckten Beinen. Auch das Wandern erlebt weiter sein Comeback. Wer sich lieber im Wasser austobt, kann in mehreren Städten eine XXL-Wasserrutsche hinabgleiten. Zum Beispiel in Wiesbaden, München oder Stuttgart sollen bis zu 500 Meter lange Riesenrutschen - sogenannte City Slides - aufgebaut werden.
FEIERN: Lange Sommernächte tanzt man am besten durch. Wer am nächsten Morgen arbeiten muss, hat Alternativen: In New York oder Berlin tanzen Arbeitnehmer bei Sonnenaufgangs-Partys schon vor der Fahrt ins Büro. In Manhattan kann man etwa auf Booten morgens vor der Skyline feiern. Tagsüber und am Abend gönnt sich so mancher Club inzwischen einen eigenen Pool. Eine Kombination aus Pool, Open Air und Musik gibt es etwa im Haubentaucher in Berlin.
KULTUR: Open-Air-Kinos sind längst ein Klassiker für den Sommerabend. Filmfreunde können die Leinwand diesen Sommer etwa in München, Frankfurt oder Berlin unter freiem Himmel in Whirlpools beobachten. Währenddessen gibt es Cocktails und Fingerfood.