Hitze in Moskau - minus 80 Grad in der Antarktis

Offenbach. Sommer der Extreme: Russland leidet unter brütender Hitze, Dürre und verheerenden Waldbränden. Zugleich ist es auf der anderen Seite der Erde, in der Antarktis, ungewöhnlich kalt.

Aktuellen Prognosen zufolge soll es in den kommenden Tagen in Russland kühler werden und regnen, sagte der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach, Gerhard Lux, am Freitag.

In Moskau kletterte das Thermometer seit dem 9. Juli fast täglich über plus 30 Grad. An 14 Tagen meldeten die Meteorologen sogar mehr als 35 Grad. "Das hat es in der 130-jährigen Messreihe der Stadt bisher insgesamt nur siebenmal gegeben", sagte DWD-Klima-Expertin Gudrun Rosenhagen laut einer Mitteilung. Mit 38,2 Grad wurde außerdem am 29. Juli der bisherige Rekord von 37 Grad geknackt.

Zudem herrscht dort extreme Trockenheit: Nur 26 Liter Regen fielen den Angaben zufolge in den vergangenen sechs Wochen pro Quadratmeter, die Hälfte davon im Juli. Im Schnitt regnet es in der russischen Hauptstadt in dem Monat 77 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Während der Flutkatastrophe in Pakistan meldeten einige Orte im Juli mehr als 550 Liter pro Quadratmeter.

Bittere Kälte herrschte dafür am Südpol. Minus 75 Grad wurden am 5. Juli an der amerikanischen Forschungsstation Amundsen-Scott in 2800 Metern Höhe gemessen. Am Kältepol der Erde, einer russischen Forschungsstation in der Ostantarktis, fiel das Thermometer am 2. August laut DWD sogar auf "unvorstellbare" minus 81,8 Grad. Dort war im Juli 1983 die tiefste jemals auf der Erde gemessene und bestätigte Temperatur mit minus 89,2 Grad registriert worden.