Alle Jahre wieder Hochkarätige Silvesterkonzerte in Berlin und Dresden
Berlin/Dresden (dpa) - Mit klassischer Musik ins neue Jahr: Deutsche Spitzenorchester wie die Berliner Philharmoniker und die Sächsische Staatskapelle Dresden verabschieden sich zum Jahresende mit anspruchsvollen Werken von ihrem Publikum.
In beiden Fällen können die Fans das Finale am Bildschirm miterleben. Die ARD überträgt den Auftritt der Berliner mit Sir Simon Rattle am Silvestertag ab 17.25 Uhr. Die Dresdner Staatskapelle mit ihrem Chef Christian Thielemann ist beim ZDF bereits am Vorabend um 22.30 Uhr zu erleben. Damit entfällt für Klassikfans auch die Qual der Wahl. 2010 und 2011 hatten sich beide Orchester mit nahezu parallelen Übertragungen gegenseitig TV-Publikum abspenstig gemacht, was für Misstöne sorgte.
Dresden bietet beim Jahrgang 2016 mit dem Geiger Nikolaj Znaider einen beim Orchester und Publikum gleichermaßen beliebten Solisten auf. Er interpretiert mit dem Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch zugleich eines der beliebtesten Werke für sein Instrument. Dazu kommen zwei Stücke von Fritz Kreisler für Violine und Orchester. Zuvor erklingt zunächst die Ouvertüre zur komischen Oper „Donna Diana“ von Emil Nikolaus von Reznicek. Mit Tschaikowskis Fantasieouvertüre „Romeo und Julia“ und Rossinis „Tell“-Ouvertüre stehen weitere Klassiker auf dem Programm.
Die Berliner Philharmoniker präsentieren mit dem Pianisten Daniil Trifonov einen nicht minder bekannten Star der Klassik-Szene. Der 25 Jahre alte Russe spielt das 3. Klavierkonzert von Rachmaninow und damit eines der schwierigsten Konzerte für Klavier. Mit der Ouvertüre zur Oper „Colas Breugnon“ von Dmitri Kabalewsky führt Sir Simon Rattle temperamentvoll ein. Dvořáks „Slawische Tänze“ gelten gleichfalls als gute musikalische Kost zum Jahresende. Mit Orchesterstücken aus William Waltons „Façade“ bringt der Brite Rattle den Berlinern britischen Humor nahe.
Auch zu Neujahr muss der Musikfan nicht auf ein „Ständchen“ warten. Pünktlich um 11.15 Uhr beginnen die Wiener Philharmoniker das neue Jahr. Am Pult steht dann der bislang jüngste Dirigent in der mehr als 75-Jährigen Geschichte der Wiener Neujahrskonzerte. Der aus Venezuela stammende Gustavo Dudamel (35) dirigiert Werke von Franz Lehár, Émile Waldteufel, Johann Strauß (Sohn), Josef Strauß, Franz von Suppé, Carl Michael Ziehrer, Otto Nicolai und Johann Strauß (Vater). Das Konzert wird in mehr als 90 Länder übertragen. Wer im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins live dabei sein will, braucht Losglück: Die Tickets werden immer schon zu Jahresbeginn über die Website des Orchesters verlost.