Horst Reichenbach: Athens Retter
Horst Reichenbach braucht noch keine Bodyguards. Aber wer weiß, ob das so bleiben wird bei seinen künftigen Besuchen in Griechenland. Der gebürtige Kieler ist seit September Leiter der „Task Force Griechenland“ der Europäischen Kommission.
Ausgerechnet ein Deutscher muss also die Aufgabe stemmen, die Griechen beim Suchen nach neuen Einnahmequellen zu unterstützen. Er soll die Strukturfonds der EU nach Geldern durchforsten, mit denen Griechenlands Wirtschaft auf die Beine gebracht werden könnte.
Der 66-Jährige war bisher Vize-Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London und hat davor bei der Kommission in Brüssel als Generaldirektor gearbeitet. Mit Krisen kennt sich der gut vernetzte Ökonom bestens aus — in seine Zeit als Leiter der Generaldirektion für Verbraucherschutz fiel die BSE-Krise und damit die Sorge der Verbraucher vor dem Rinderwahn.
Nun muss der ruhig und sachlich wirkende Sozialdemokrat eine weit schwierigere Aufgabe stemmen. Reichenbach richtet sich auf eine längere Zeit als Feuerwehrmann ein. Er rechnet mit einem Zeithorizont von mindestens zwei bis drei Jahren.
