Hunderte Glatteisunfälle in NRW: Autofahrerin getötet
Glatte Straßen, Schnee und Wind: An einem winterlichen Mittwochmorgen sind in NRW eine Frau getötet und 48 Menschen verletzt worden. Und die Polizei gibt keine Entwarnung für die Autofahrer. Im Gegenteil.
Rietberg/Bedburg (dpa). Überfrierende Nässe auf den Straßen hat am Mittwochmorgen Dutzende Autounfälle in Nordrhein-Westfalen verursacht. Eine 51-jährige Autofahrerin aus Bielefeld starb bei Rietberg im Kreis Gütersloh, weil ihr Wagen auf der glatten Straße mit einem anderen Fahrzeug zusammenstieß. Mindestens 48 Menschen landesweit wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Ein junger Mülheimer Autofahrer schwebt weiterhin in Lebensgefahr.
Viele kamen glimpflicher und mit leichten Blessuren davon. Insgesamt meldeten die Polizeibehörden bis zum Nachmittag 224 wetterbedingte Unfälle, darunter viele mit Radfahrern. Essen und Umgebung war mit 83 Unfällen offenbar besonders betroffen. In Mönchengladbach rutschte selbst ein Streufahrzeug über die gesamte Fahrbahn, kippte schließlich um und musste mit einem Spezialkran geborgen werden.
Auch der Schulverkehr blieb nicht von Zwischenfällen verschont: In Bedburg im Rhein-Erft-Kreis rutschte ein 22-jähriger Pkw-Fahrer mit seinem Auto in einen entgegenkommenden Schulbus. Er selbst wurde eingeklemmt. Schwer verletzt wurde er von der Feuerwehr befreit und dann mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Im Bus verletzten sich sieben Schüler bei dem Zusammenstoß und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die übrigen Schüler wurden mit einem Ersatzbus zum Unterricht gebracht.
Die Wetterlage hatte am frühen Morgen zu nahezu klassischen Glatteisbedingungen geführt. „In der Nacht gab es von Westen kommende Schauer, dann klarte der Himmel auf und die Temperatur ging zurück“, sagte Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen. Glatte Straßen wurden auch für die Nacht zu Donnerstag und die Morgenstunden erwartet.