Überschwemmungen an Golfküste Hurrikan „Nate“: Rund 100 000 Menschen ohne Strom

Washington (dpa) - Aufatmen an der US-Golfküste: Hurrikan „Nate“ hat sich gnädiger gezeigt als ursprünglich befürchtet. Zwar kam es teilweise zu Überschwemmungen durch hohen Wellengang, und insgesamt gut 100.000 Menschen waren am Sonntagvormittag ohne Stromversorgung.

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Aber massive Überflutungen blieben aus.

Auch gab es bis zum Sonntagnachmittag (Ortszeit) keine Berichte über größere Schäden an Gebäuden oder über Verletzte. „Nate“ war in der Nacht zum Sonntag als Hurrikan der schwächsten Kategorie eins zweifach auf Land getroffen: zunächst südöstlich der Jazz-Metropole New Orleans in Louisiana und dann nach einem erneuten kurzen Zug über das Wasser weiter östlich nahe dem Küstenort Biloxi (Mississippi).

Beim Aufprall auf die Küste entwickelte der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern in der Stunde. Auf seinem anschließenden Weg landeinwärts über Mississippi und Alabama verlor er dann rasch an Kraft. Am Sonntagnachmittag stufte ihn das Hurrikan-Zentrum Miami nur noch als tropisches Tiefdruckgebiet ein.

In Biloxi überschwemmte „Nate“ mehrere Straßen. Die zahlreichen Kasinos dort hatten US-Medienberichten zufolge bereits am Samstagnachmittag geschlossen. Das Wasser habe dort an einigen Türen halbhoch gestanden, meldete das Nachrichtenportal „AL.com“.

New Orleans, das 2005 vom Hurrikan „Katrina“ schwer zerstört worden war und Hunderte Tote zu beklagen hatte, blieb von einem direkten Auftreffen von „Nate“ verschont. Wegen befürchteter Überschwemmungen hatte Bürgermeister Mitch Landrieu für die Nacht zum Sonntag vorsichtshalber eine Ausgangssperre verhängt.

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag die Küstenbewohner aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und Hurrikan-Warnungen zu beherzigen. Das „tolle Team“ der US-Behörde für Katastrophen-Management (Fema) sei einsatzbereit, twitterte er.

„Nate“ war der dritte Hurrikan, der innerhalb von nur sechs Wochen die US-Golfküste heimsuchte. Am 24. August hatte „Harvey“ das südöstliche Texas unter Wasser gesetzt. Danach ging am 10. September „Irma“ in Florida an Land und richtete Schäden in weiten Teilen des Sonnenschein-Staates an. Nur zehn Tage später wurde außerdem das US-Außengebiet Puerto Rico von Hurrikan „Maria“ massiv verwüstet.

Vor seiner Ankunft in den USA hatte „Nate“ in mehreren Ländern Mittelamerikas heftige Regenfälle verursacht. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 26 Menschen in Costa Rica, Nicaragua und Honduras. Dutzende galten am Wochenende noch als vermisst.