Im Schnee gefangen: Deutsche warten seit Tagen auf Rettung

Seit Tagen harren zwei Deutsche in Österreich auf rund 2500 Metern Höhe in einer Not-Hütte aus. Dauer-Schneefall und Lawinengefahr machen ihre Rettung bisher unmöglich. Jetzt geht das Essen aus.

Wien/Salzburg (dpa). Zwei Schneeschuhwanderer aus Sachsen sitzen seit Tagen in einem Unterstand in den österreichischen Bergen fest. Die beiden 20-Jährigen aus Chemnitz können wegen schlechten Wetters und akuter Lawinengefahr nicht gerettet werden, sagte der Ortstellenleiter der Bergrettung Saalfelden, Bernd Tritscher, am Montag der dpa. Sie harrten seit Freitag in einer Not-Hütte unterhalb des Wildalmkirchls im Salzburger Pinzgau auf 2457 Metern Höhe aus.

„Es ist natürlich ungemütlich, aber es geht ihnen nicht schlecht dort oben“, sagte Tritscher. Sie seien unverletzt. In der Hütte gebe es zwar keine Heizung, aber Not-Betten und einen Kocher, mit dem sie Schnee schmelzen könnten. „Nur das Essen geht zu Ende“, so der Bergretter.

Die beiden jungen Männer wollten nach Angaben des Retters am Freitag vom Berg absteigen und waren in schlechtes Wetter geraten. Deshalb hätten sie sich in die Hütte gerettet und per Handy die Rettungskräfte alarmiert. Wegen des schlechten Wetters und hoher Lawinengefahr konnten die Bergretter aber bis einschließlich Montag nichts tun. „Es hat quasi seit Freitag durchgeschneit“, sagte Tritscher. Dies mache einen Hubschrauberflug unmöglich. Ein Aufstieg der Retter mit Skiern dauere acht Stunden und sei wegen der Lawinengefahr momentan zu riskant.

Noch haben die Bergretter mit den Sportlern per Handy immer wieder Kontakt. Doch der eine Akku sei bereits leer und beim anderen Handy laufe am Dienstag der Vertrag aus: „Die Polizei versucht jetzt zu verhindern, dass es vom Betreiber deaktiviert wird.“ Wie lange die Männer noch im Schneetreiben ausharren müssen, ist unklar: „Am Dienstag ist der Wetterbericht etwas besser, aber auch nicht wirklich stabil“, sagte der Bergretter.

In weiten Teilen der österreichischen Berge wird seit Tagen wegen schlechten Wetters und erheblicher bis hoher Lawinengefahr vor Wintersport gewarnt. Seit dem Wochenende lösten sich zahlreiche Schneebretter und rissen Sportler mit sich. In Tirol starb am Samstag ein 42-jähriger Bayer in einer Lawine. Am Montag holten Bergretter trotz sehr hoher Lawinengefahr zwei lebensgefährlich unterkühlte Österreicher von einem Berg in Oberösterreich.