Imposante Kulisse: Oybin feiert Burgfest

Oybin (dpa) - Die Burg- und Klosterruinen auf dem sächsischen Berg Oybin stecken voller Geheimnisse, für Besucher und Bauleute. In 20 Jahren Sanierung kam Manches zum Vorschein.

Alte Handwerkskunst, Ritterlager, Schwertkämpfe und Gaukeleien: das Burg- und Klosterfest auf dem Berg Oybin (Landkreis Görlitz) vom 6. Juli an soll Besucher in mittelalterliche Zeiten zurück versetzen. Das Spektakel sei alljährlicher Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Kurortes im Zittauer Gebirge, sagte die Leiterin des Fremdenverkehrsbetriebes Oybin, Ines Stephan. Drei abwechslungsreiche Tage verspreche das Programm auf dem Sandsteinplateau, das in seiner Form einem Bienenkorb ähnelt. Festgäste dürfen sich dabei auch ein Bild von den Baufortschritten in den Burg- und Klosterruinen machen.

In den zurückliegenden 20 Jahren seien etwa sieben Millionen Euro in die Sanierung der imposanten Anlage investiert worden, sagte Stephan. Etliche Bereiche konnten dabei neu erschlossen werden, etwa das frühere Bahrhaus als Museumsraum. Im Wohnturm öffnete 2002 eine Ausstellung über „Die Habsburger und das Kloster Oybin“.

Der deutsche Kaiser Karl IV. hatte dem Orden der Cölestiner 1369 ein Kloster auf dem markanten Bergmassiv gestiftet. Die Reformation sorgte allerdings für das Ende des Mönchslebens im Zittauer Gebirge: das Kloster wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgelöst. Ein Blitzschlag im Jahre 1577 beschädigte die Anlage stark. Weitere Zerstörungen verursachte 1681 ein Felsabriss. 1829 wurde die Ruine der Klosterkirche von Schutt beräumt, 1883 öffnete schließlich ein Museum auf dem Oybin.

Seit 1992 wurden nun unter anderem der obere und untere Torturm, die Nordwand des Kaiserhauses und das Gesindehaus saniert. In den beiden vergangenen Jahren folgte die Freilegung des früheren Amtshauses, berichtete Stephan. „Wir sind allerdings gehalten, die Häuser nicht wieder aufzubauen.“ Doch die sanierten Reste des Gebäudes werden möglicherweise in die Ausstellungskonzeption einbezogen.

2011 kamen etwa 85 000 Besucher auf den etwa 500 Meter hohen Berg Oybin, rund 13 000 mehr als im Jahr zuvor. Das verheerende Augusthochwasser in Ostsachsen habe 2010 für einen Einbruch bei den Gästezahlen gesorgt, sagte Stephan. In diesem Jahr deute sich wieder ein positiver Trend an. Bis Mai hätten bereits 25 000 Gäste die Burg- und Klosteranlage im südöstlichsten Zipfel Sachsens besucht.