Kein Kind zurücklassen In Generationen denken

Düsseldorf. Kein Kind zurücklassen! Dieser mit Absolutheit und Ausrufezeichen formulierte Ansatz kann nur scheitern. Selbst wenn man den zweiten Teil des Projektnamens — Kommunen in NRW beugen vor — mitdenkt.

Foto: Judith Michaelis

Dennoch ist der Grundidee der frühen und präventiven Hilfe goldrichtig; deshalb ist die Bilanz der rot-grünen Herzensangelegenheit, übrigens Bestandteil der Koalitionsvereinbarung und keine Lustveranstaltung, besser, als die Opposition behauptet. Dass CDU und FDP die Gunst der Stunde nutzen und auf Ministerpräsidentin Kraft herumhauen — geschenkt, das gehört zum politischen Geschäft.

Selbst wenn das Projekt, das bald in die Regelphase übergeht, den Kommunen in den ersten vier Jahren keine Kosten gespart hat, rechnet es sich — auf lange Sicht. Aber man wird wohl in längeren Zeiträumen, wahrscheinlich in Generationen denken müssen und auch kleine Erfolge als solche anerkennen. Wenn es gelingt, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien eines Tages die gleichen Chancen haben, wie jene, die aus privilegierten Verhältnissen stammen, ist vieles erreicht.