In NRW gehen immer mehr Schwarzfahrer ins Netz
Fahren ohne Ticket — dafür wurden 2012 fast 19 000 Menschen verurteilt. Verkehrsbetriebe kontrollieren häufiger.
Düsseldorf. Schwarzfahren scheint in Nordrhein-Westfalen ein Volkssport zu sein. 18 800 Menschen wurden 2012 fürs Fahren ohne Ticket verurteilt. Das geht aus der Strafverfolgungsstatistik NRW hervor, die Landesjustizminister Thomas Kutschaty (SPD) gestern in Düsseldorf vorgestellt hat. Insgesamt gab es mit 172 554 Menschen aber 2,9 Prozent weniger Verurteilte als 2011.
Die häufigsten Verurteilungen gab es bei Betrugsdaten (49 200 Fälle). Dazu gehört eben auch das Erschleichen von Leistungen wie etwa das Schwarzfahren. Im vergangenen Jahr erlangte in NRW die Dauer-Schwarzfahrerin Oma Gertrud aus Wuppertal Berühmtheit und befindet sich in bester Gesellschaft. Für die 87-Jährige immerhin gab es jetzt übrigens eine Lösung: Ihr wurde eine Dauerkarte gespendet.
Landesweit ist die Zahl der verurteilten Schwarzfahrer im Vergleich zu 2006 um 60,4 Prozent gestiegen. Kutschaty führt das nicht nur auf mehr Schwarzfahrer zurück. „Die Bahn und die Verkehrsbetriebe haben ihre Kontrollen erhöht.“ Insgesamt steige die Bereitschaft, Delikte anzuzeigen. „Früher gab es Prügeleien auf dem Schulhof, die so geklärt wurden, jetzt wird das angezeigt“, nannte er als Beispiel.