Ina Müller: „Viele Täler beim ESC durchschritten“

Düsseldorf (dpa) - Die Entertainerin Ina Müller (45), die beim diesjährigen Grand Prix die Punkte aus Deutschland verkünden wird, sieht in Castingshows eine große Konkurrenz für den Musikwettbewerb.

Sie selbst habe bisher zwar fast jeden Eurovision Song Contest (ESC) angeschaut, sagte sie am Mittwochabend in Düsseldorf, allerdings „früher natürlich etwas leidenschaftlicher als in den letzten Jahren“. Müller ist als Sängerin und Kabarettistin bekannt sowie als Moderatorin der NDR-Show „Inas Nacht“, die in einer Hamburger Kneipe produziert wird.

Der Song Contest habe mit Aufkommen von Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ an Stellenwert eingebüßt. Auch nach 1998, als Guildo Horn die Show mit seinem „Guildo hat Euch lieb“ aufgemischt hatte, habe Deutschland Täler durchschritten, meinte Müller. Der ESC habe sich neu etablieren müssen, „und das hat er - glaube ich - jetzt geschafft“.

Ina Müller wird am Samstagabend live von der Reeperbahn in Hamburg verkünden, wie Deutschland die 24 übrigen ESC-Finalisten bewertet. Über die Punkte entscheidet je zur Hälfte das Fernsehpublikum und eine nationale Jury. Dieses Gremium wurde eingeführt, „um die nie bewiesene Behauptung zu widerlegen, dass sich die Osteuropäer die Punkte alle zuschanzen“, erklärte der Leiter der deutschen ESC-Delegation, Torsten Amarell.

Zur deutschen Jury gehören in diesem Jahr neben Ina Müller noch die Sängerinnen Eva Briegel und Alina Süggeler, Echo-Produzent Gerd Gebhardt und der Musikchef des Radiosenders Bayern 3, Edi van Beek. Die Jurys geben ihre Bewertung jeweils nach der Generalprobe am Vorabend der Finalshow ab. Entscheidend für die Endausscheidung am Samstag ist also die Generalprobe am Freitagabend, die deshalb auch „Jury-Finale“ genannt wird. Die Jury darf das eigene Land aber nicht bewerten.