Ingo Steuer: Der Goldmacher

Ingo Steuer ist obenauf. Einmal mehr. Trainer des Weltmeister-Paares im Eiskunstlauf. Dabei dürfte Steuer im deutschen Spitzensport als inoffizieller Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR eigentlich gar keine Rolle mehr spielen.

Schon vor den Olympischen Winterspielen 2006 hatte ihn die sogenannte Unabhängige Beratungskommission in Stasi-Fragen überprüft und aus dem Olympiateam für Turin gestrichen. Ex-Weltmeister Steuer erstritt sich die Akkreditierung für Olympia vor Gericht. In Vancouver droht die gleiche Prozedur, weil der Verband mit der Lösung dieses Problems überfordert ist. Ein Verband, der sich die Dienste des Erfolgstrainers Steuer nur zu gern sichert, aber auf der anderen Seite zu feige ist, sich zu ihm zu bekennen. Steuer steht auf der Meldeliste für Olympia 2010, wird nach Überprüfung aber voraussichtlich wieder zurückgewiesen werden. Steuers Anwältin hat vorsorglich angekündigt, erneut vor Gericht zu gehen. Es gibt im deutschen Spitzensport wenige Trainer, die noch erfolgreicher sind als Ingo Steuer. Und keinen größeren Beweis für die Wankelmütigkeit deutscher Sportfunktionäre. Das Gold von Los Angeles ist der schlagende Beweis.