Ingrid Steeger: Klimbim war und ist mein Leben
Geburtstag: „Horror-Gaby“ Ingrid Steeger wird 60 Jahre alt. Über ihr Leben sagt sie: „Ein Happy End gab es nie.“
München. Sie hat die Schauspielerei nie regulär gelernt, aber dennoch wurden Fernsehen und Theater ihre Welt. Mit der TV Serie "Klimbim" von Michael Pfleghar hatte Ingrid Steeger in den 70er Jahren als Horrortochter Gaby und Nummerngirl in Strapsen ihren Durchbruch. Am Sonntag wird Steeger 60 Jahre alt.
""Klimbim" war und ist mein Leben", sagt die Schauspielerin rückblickend. "Das war das Beste, was mir passieren konnte." Von der ARD-Comedy gab es von 1973 bis 1979 jedes Jahr sechs neue Folgen. "Eigentlich wollte ich nie Schauspielerin werden", sagt sie heute.
Nach der Handelsschule arbeitete Steeger zunächst als Stenotypistin. "Aber dann habe ich ans Geld gedacht", erinnert sich die Wahl-Münchnerin. Nebenher arbeitete sie deshalb als Fotomodell und spielte in mehreren Sexfilmen mit. Erste kleine Fernsehrollen folgten, bis Steeger für "Klimbim" verpflichtet wurde.
Steeger spielte danach in etlichen Bühnen- und Fernsehproduktionen, etwa in "Münchner Geschichten" (1974), "Zwei himmlische Töchter" (1978) und "Der große Bellheim" (1992). Zuletzt war sie von 2004 bis 2006 mit dem Revival-Stück "Die Klimbim-Familie lebt" auf Theatertournee.
Durch das Privatleben der Schauspielerin zieht sich eine Serie von Enttäuschungen. Von 1973 bis 1975 war sie mit dem Kameramann Lothar Elias Stickelbruck verheiratet. Danach lebte sie mit dem "Klimbim"-Regisseur Michael Pfleghar zusammen. 1977 ging sie mit dem Großwildjäger Peter Koenecke nach Kenia, bereits ein Jahr später kehrte sie zurück. Mit dem französischen Schauspieler Jean-Paul Zehnacker lebte sie von 1983 bis 1987 in Paris, bis 1992 war sie dann mit dem Regisseur Dieter Wedel liiert. Kurz darauf heiratete Steeger den amerikanischen Indianer-Poeten und Umweltschützer Tom LaBlanc, ein Jahr später trennten sie sich aber wieder.
"Es fing ja immer alles ganz nett an, aber ein Happy End gab es nie", zieht sie heute Bilanz. Schmerzvoll habe sie gelernt, dass es die große Liebe nicht gebe. Kontakt zu ihren Ex-Partnern pflegt sie nicht.
Als ständige Begleitung duldet die Schauspielerin, die sich gerade auf eine Rolle in einer antiken Tragödie vorbereitet ("Das ist mal was anderes"), nur ihren Rauhaardackel "Adelaide". "Mein Hund ist mir wichtig, ohne Dackel existiere ich nicht." Männern gegenüber sei sie zwar nicht verbittert, aber vorsichtig geworden, sagt Steeger. "Nur in einem Punkt bin ich unerbittlich: In meine Wohnung zieht kein Mann mehr ein."
Zur Person Am 1. April 1947 wird sie als Ingrid Anita Stengert in Berlin geboren. Den Künstlernamen Steeger legt sie sich 1968 zu.
Karriere Nach einer Reihe von Sexfilmen hat Ingrid Steeger 1974 mit der ARD-Comedy "Klimbim" ihren Durchbruch. Sie spielte auch in "Zwei himmlische Töchter" (1978 mit Iris Berben) und "Der große Bellheim" (1992 mit Mario Adorf).
Auszeichnungen Bravo Otto 1975, 1976, 1977 und 1978, Bambi 1990.