Islands Vulkan gibt keine Ruhe: Erneute Flugverbote wegen Aschewolke
Der Luftraum über Schottland und Nordirland muss erneut gesperrt werden. Die EU-Verkehrsminister einigen sich auf Grenzwerte.
Brüssel. Knapp drei Wochen nach dem Chaos im europäischen Luftverkehr hat die Vulkanasche aus Island wieder Flugverbote ausgelöst. In Irland und der britischen Provinz Nordirland mussten am Dienstag alle Flughäfen schließen. In kleinen Teilen Schottlands, auf den Inseln der Äußeren Hebriden, galt das Flugverbot schon am Montagabend.
Am Dienstagnachmittag wurden die Beschränkungen nur vorübergehend wieder aufgehoben - Mittwoch ab 7 Uhr gilt für alle schottischen und nordirischen Flughäfen ein erneutes Flugverbot. Wie lange die Sperrung gilt, blieb zunächst offen. Da die Aschewolke weiter nach Süden ziehen könnte, seien auch Flughafensperrungen in anderen Teilen Großbritanniens möglich, teilte die britische Luftfahrtbehörde mit.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) drohen in Deutschland bis zum Wochenende voraussichtlich keine Flugausfälle. Das Tief "Ulrike" bringe vom Mittelmeer Regen nach Deutschland, der die Asche aus der Luft waschen würde. Der Wind wehe die Aschewolke derzeit von Island nach Irland und Großbritannien. Von dort aus werde die Asche aber westwärts auf den Atlantik getrieben.
Der isländische Vulkan Eyjafjallajökull war Mitte April ausgebrochen. Kurz darauf wurden in ganz Europa Flugverbote verhängt. Der Vulkan ist seitdem nicht zur Ruhe gekommen und zeigt keine Anzeichen für ein bevorstehendes Ende der Eruption.
Mit einheitlichen Grenzwerten für Vulkanasche im Luftverkehr will die EU ab sofort ein Flugchaos in Europa verhindern. Darauf einigten sich die EU-Verkehrsminister am Dienstag bei einem Sondertreffen in Brüssel. Die Regelung trete europaweit sofort in Kraft. Im September will die EU außerdem versuchen, ihre Grenzwerte bei der Generalversammlung der Welt-Luftfahrtorganisation ICAO weltweit verbindlich durchzusetzen.
Bis zum nächsten Treffen der EU-Verkehrsminister am 24. Juni soll darüber hinaus ein einheitliches europäisches Messsystem entwickelt werden.