Jacob Zuma: Der Gewinner

Jacob Zuma (70) ist ein Machtpolitiker wie aus dem Bilderbuch. Seine rednerischen Fähigkeiten rühmt kaum jemand. Er weiß, dass er nicht annähernd das Charisma eines Nelson Mandela hat. Seine politische Bilanz ist sehr umstritten.

Und doch führt an Südafrikas Präsident kein Weg vorbei: Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) wählte ihn mit großer Mehrheit wieder zum Parteichef. Damit hat der Polygamist und Ehemann dreier Frauen und Vater von 20 Kindern den Machtkampf im ANC gewonnen.

Der bullig wirkende Mann aus dem Volke der Zulus, der gerne mit Leopardenfell bekleidet und einem Speer bewaffnet Kriegstänze aufführt, stammt aus einfachen Verhältnissen. Als Kind hütete er Vieh; eine formale Schulbildung hat er nicht. Wie Mandela war auch er als Kämpfer gegen das rassistische Apartheidsystem Jahre auf der Gefängnisinsel Robben Island inhaftiert.

Zuma selbst musste sich oft Korruptionsvorwürfen stellen. Jüngst wurde er beschuldigt, mit Steuergeld sein Privatanwesen luxuriös ausgebaut zu haben. Seine Familie soll 80 Unternehmen besitzen, die oft Staatsaufträge bekommen. Wie die meisten ANC-Spitzenpolitiker gilt Zuma selbst auch als reich.