Janusz Palikot: Clown der Politik

Janusz Palikot will Aufmerksamkeit. Dafür ist dem „neuen Messias der polnischen Linken“, wie er sich nennt, nahezu jedes Mittel recht — bisweilen auch mit provokanten Auftritten. „Egal, was die Leute sagen — Hauptsache sie sprechen über mich“, lautet Palikots Devise.

Und die Methode funktioniert. Der Polit-Clown ist mit seiner „Bewegung für ein modernes Polen“ ins polnische Parlament, den Sejm, eingezogen. Jeder zehnte Wähler stimmte für ihn.

Was Palikot dort plant, ist offen. Denn der 46-Jährige hat schon manche radikale Wandlung hinter sich gebracht. Zu kommunistischer Zeit studierte er an der Katholischen Universität in Lublin Philosophie. Nach der Wende machte er als Wodka-Produzent ein erkleckliches Vermögen.

In der Politik ist er ebenfalls kein Neuling. 2005 schloss er sich der liberal-konservativen Bürgerplattform des späteren Premiers Donald Tusk an, 2010 trat er wieder aus und gründete seine Bewegung. Vor den Wahlen kündigte er an, alles legalisieren zu wollen, „was Menschen tun“. Das hieß: Ja zur Homo-Ehe, zu Drogen, Bordellen und liberalen Abtreibungsregelungen.