Jerome Kerviel: Der Händler

Jerome Kerviel ist der "Fünf-Milliarden-Euro-Mann" - der Mann, dessen Name für einen der größten Banken-Skandale steht. Von Dienstag an steht der 33-jährige Franzose in Paris vor Gericht. Er muss sich dafür verantworten, der Société Générale durch ungenehmigte Spekulationsgeschäfte einen Schaden von 4,9Milliarden Euro zugefügt zu haben.

Manche machen ihn sogar dafür mitverantwortlich, dass nach Bekanntwerden des Verlustes die Finanzmärkte nachgaben und die US-Notenbank Fed die Zinsen absenkte.

Wie ein "Gauner", "Betrüger" und "Terrorist" wirkt Kerviel nicht. Eher wie eine Mischung aus "idealem Schwiegersohn" und Tom Cruise. Seinem ehemals obersten Chef, Christian Bouton, fallen aber keine anderen Wörter für den Ex-Händler ein.

Die Société Générale wirft Kerviel vor, sein Wissen über die Kontrollsysteme des Unternehmens missbraucht zu haben, um seine waghalsigen Geschäfte zu verschleiern. Vor Gericht steht er wegen Vertrauensbruchs, Fälschung und unbefugter Nutzung von Computersystemen. Ihm drohen fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 375 000 Euro. Der Prozess soll am 25. Juni zu Ende gehen.