Der Finanzexperte hat neben diesen Sekundärtugenden auch noch ein paar Zahlen aufzuweisen: Niemand sitzt bei der SPD länger im Bundestag (seit 30 Jahren) als er, keiner hat ein besseres Wahlergebnis vorzuweisen (59,7Prozent der Stimmen). Das macht stark in der SPD und schafft eine natürliche Autorität gegenüber süddeutschen Genossen, die gern Krawall machen, aber nie eine Wahl gewonnen haben.
Poß jedenfalls ist immer ein Mann des Ausgleichs gewesen. Nur ein Mal hat er sich aufgelehnt: Als der damalige Landesparteichef Franz Müntefering die damals sehr mächtigen Parteibezirke auflöste, war Poß dagegen - wie übrigens auch Norbert Römer, der heutige Chef der SPD-Landtagsfraktion. Beide wollten die Macht des Bezirks Westliches Westfalen ("Herzkammer der SPD") wahren, beiden hat ihre Niederlage nicht geschadet. Poß hätte auch NRW-Finanzminister werden können. Doch das wollte er nicht. fu