Josef Ackermann: Der Berater
Josef Ackermann wird seit längerer Zeit ein angespanntes Verhältnis zu Angela Merkel (CDU) nachgesagt. Die Kanzlerin soll sich über einige despektierliche Äußerungen des Deutsche-Bank-Chefs während der Finanzkrise geärgert haben und seinen Rat daher zuletzt nur selten gesucht haben.
Doch nun scheint Ackermann wieder im Geschäft zu sein. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hatte ihn als Berater angeworben. Ackermann, der auch Präsident des Internationalen Bankenverbands ist, leitete bei den Verhandlungen zur Euro-Rettung eine Arbeitsgruppe, die die Beteiligung des Privatsektors ausarbeitete. So führte Ackermann in dieser Woche auch mehrere Telefonate mit Merkel.
Also alles wieder im Lot? Das hat nicht den Anschein. Auf Fragen nach Ackermann reagierte Merkel am Freitag ausweichend, auch zu möglichen Wechselabsichten des 63-Jährigen wollte sie sich nicht äußern. Es wird darüber spekuliert, dass Ackermann, der seit neun Jahren Vorstandschef der Deutschen Bank ist, nach seinem Ausscheiden an die Spitze des Aufsichtsrates rücken will. Ein solcher Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat eines Unternehmens ist von der Politik aber erschwert worden. dpa/Red