Julio Iglesias muss vor Ermittlungsrichter aussagen
Valencia (dpa) - Der spanische Schlagersänger Julio Iglesias (68) muss in einer Finanzaffäre vor einem Ermittlungsrichter als Zeuge aussagen. Die Justiz in Valencia trug der Polizei auf, dem Musiker bei einem Konzert in der ostspanischen Hafenstadt in gut einer Woche eine Vorladung zu übermitteln.
Iglesias soll nach Presseberichten vom Freitag am 10. Juli, zwei Tage nach seinem Konzert, von dem zuständigen Richter vernommen werden.
Die Ermittlungen der Justiz richten sich gegen Verantwortliche der Regionalregierung von Valencia, denen eine Veruntreuung von Steuergeldern zur Last gelegt wird. Die Regierung von Valencia hatte den Sänger 1997 als „kulturellen Botschafter“ verpflichtet und damit beauftragt, im Ausland für die Produkte der Region zu werben.
Nach einer Klage der Sozialistischen Partei soll Iglesias dafür offiziell 2,2 Millionen Euro erhalten haben. Unter der Hand sollen nach Darstellung der Kläger dem Musiker aber weitere 3,7 Millionen Euro zugesagt worden sein, über die die Regierung das Parlament nicht informiert haben soll.
In dem Ermittlungsverfahren war schon vor mehreren Monaten der Antrag gestellt worden, den Sänger als Zeugen zu vernehmen. Die spanische Justiz hatte sich bislang aber nicht in der Lage gesehen, den im US-Bundesstaat Florida und in der Dominikanischen Republik lebenden Musiker vorzuladen.