Nerven verloren Justin Bieber schlägt Fan die Lippe blutig
Barcelona (dpa) - Justin Bieber macht seinem Bad-Boy-Image erneut alle Ehre: Der 22 Jahre alte Pop-Sänger hat einem jungen Fan in Spanien die Lippe blutig geschlagen.
Nach dem Zwischenfall vor einem Konzert am Dienstagabend in Barcelona habe der attackierte Spanier allerdings vorerst noch keine Anzeige erstattet, sagte ein Sprecher der katalanischen Polizei Mossos d'Esquadra der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Das Management des kanadischen Teenie-Idols reagierte auf dpa-Anfrage zunächst nicht.
Der Zwischenfall soll auf einem Video zu sehen sein, das von mehreren Medien veröffentlicht wurde. Es soll zeigen, wie Bieber auf dem Rücksitz einer Limousine zum Konzert vorfährt und der langsam fahrende Wagen von kreischenden Fans umringt wird. Ein Fan rückt plötzlich näher, greift durch das heruntergekurbelte Fenster in den Wagen Richtung Bieber. Der reagiert mit einem Schlag, seine Faust schnellt dabei weit aus dem Fenster hinaus.
„Er hat mich mit der Faust geschlagen! Ich habe ihm ins Gesicht gefasst und er hat mich mit der Faust geschlagen!“, schrie der junge Anhänger nach der Attacke sichtlich fassungslos anderen Fans zu. Einige umstehende Mädchen kichern, andere sorgen sich um den an der Lippe blutenden Angegriffenen. Man hört auch, wie eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund die Reaktion Biebers rechtfertigt: „Er (der Fan) hat ja auch in den Wagen gegriffen.“
Auch in den sozialen Netzwerken zeigten viele Bieber-Fans - die sogenannten „Belieber“ - Verständnis für den Faustschlag, auch wenn dieser diesmal quasi jemanden aus den eigenen Reihen traf. „Ich hätte das gleiche gemacht, wenn mich jemand so angefasst hätte“, hieß es in einem von vielen Tweets.
Der katalanische Polizeisprecher konnte für das Opfer der Attacke ebenfalls nicht nur Mitgefühl empfinden. Der junge Fan sei sehr aufdringlich gewesen. Der Vorfall sei polizeilich registriert worden, die Behörden könnten aber aufgrund der „geringfügigen Verletzung“ nicht von sich aus gegen Bieber tätig werden, hieß es.
Bieber zeigt immer mal wieder Nerven. Mal sind ihm die eigenen Fans zu laut, so dass er - wie jüngst in Birmingham - mit einem Abbruch des Auftritts droht, mal sind ihm Autogrammjäger und Paparazzi zu aufdringlich. Der Kanadier pflegt sein Bad-Boy-Image quasi weltweit.
In Barcelona lieferte Bieber vor 18 000 zumeist jungen und weiblichen Fans - die zum Teil monatelang vor der Konzerthalle Palau Sant Jordi kampiert hatten - einen begeisternde Vorstellung. Nach dem Konzert flog er weiter nach Madrid. Seine „Purpuse World Tour“ wollte er am Mittwochabend in der spanischen Hauptstadt fortsetzen. Der Zwischenfall ließ ihn scheinbar unbeeindruckt. Von seinen Fans in Barcelona verabschiedete er sich auf der Bühne ganz locker auf Spanisch: „Adiós, amigos!“ (Auf Wiedersehen, Freunde!).